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Bedingungen, mit den Sachsen Friede machen,
und sehen, wie beinahe unter seinen Augen —
er zog wieder nach Goslar — feine geliebte Harz¬
burg sammt der daselbst von ihm erbauten präch¬
tigen Kirche in einen Schutthaufen verwandelt
wurde. Voll tiefen Ingrimms zog er sich 1075
nach Worms zurück, wo er im Volte viel treue
Anhänger fand, und versuchte es nun einmal
mit der Verstellungskunst. Er stimmte sein ge¬
wohntes stolzes Betragen zu lauter Liebe und
Freundlichkeit herab, und gewann die Fürsten
mit Bitten und Versprechungen, daß sie ihm
wirklich Beistand gegen die Sachsen angelobten.
Es karst ein treffliches Heer zusammen, und die
Sachsen erlitten eine ansehnliche Niederlage bey
Hohenburg an der Unstrur, 13. Iun. 1075.
Heinrich hätte gern auf den Herbst noch ein¬
mal losgeschlagen, allein die Fürsten traten ins
Mittel, indem sie die sächsischen Häupter durch
gütliche Vorstellungen vermochten, die Waffen
niederzulegen, und friedebittend in Person vor
dem König zu erscheinen. Aber dieser leiden¬
schaftliche Mann war unbesonnen genug, sie ge¬
gen das Wort der Fürsten alle gefangen nehmen.
Und in ganz Deutschland vertheilen zu lassen.
Die Folgen dieses Schrittes waren über al¬
le Erwartung unselig. Doch ehe wir sie betrach¬
ten können, müssen wir einige Schritte zurück-
thun, und die in diesem Zeitraum geschehenen