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Kaiser Heinrich V.
(iiP4 — U25.)
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Nach Gregors VII. Tode (1085) wählte
dessen Partey unter Begünstigung der Mathilde
und der Normänner den Abt Desiderius von
Monte Cassino, der den Namen Victor III.
annahm, aber schon 1088 starb. Ihm folgte
Urban II., ein Franzose von Geburt, vorher
Gregors Legat in Deutschland und dessen eifriger
Schüler. Sein erstes war,, daß er den Bann
gegen 'Heinrich IV., erneuerte und dessen Papst
Clemens III. gleichfalls excommunicirte. Hierauf
suchte er des Kaisers Vasallen in Deutschland
selbst gegen ihr Oberhaupt zu bewaffnen, und
bewegte zu dem Ende die Gräfin Mathilde zu
einer Heyrath mit dem Sohn, des Herzogs von
Baiern, dem jüngern Welf, um dies Haus
dem päpstlichen Hofe auf das engste zu verbin¬
den. Schon Gregor hatte von diesem Welf den
Ausdruck gebraucht, er wolle, ihn auf den Schooß
des heiligen Petrus setzen.. Allein als nachher
Mathilde ihre Güter dem römischen Stuhl und
nicht ihm vermachte, trennte er sich wieder von
ihr, und wurde Heinrichs IV. wärmster An¬
hänger.
Wir übergehen die neue Unzufriedenheit der