Metadata: Von den alten Deutschen bis zum Jahre 1648 (Teil 1)

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Schmucksachen, und die Fürsten mochten bald den römischen 
Wein nicht mehr entbehren. Es trat ein freundschaftliches Ver¬ 
hältnis zwischen den Germanen und Römern ein. Ja, die dent- 
scheu Jünglinge gingen sogar nach Rom und erlernten dort die 
Kriegskunst. Auf diese Weise wurden die Deutschen Römer, 
ohne es eigentlich zu merken. 
Erzähle, wie durch des Tiberius Li st die Deut- 
scheu Römer wurden, ohne es zu merken! 
Ob das gefahrdrohend für Deutschlaud war? 
. . . Warum? . . . Aber die Gefahr erreichte erst ihren Höhe- 
pnnkt, als der Kaiser Augustus den Feldherrn Tiberius aus 
Deutschland abberief. 
c) Er schickt den Feldherrn Varns nach Deutschland. — 
Varns sollte mit einem auserleseueu Heere die vou Drusus uud 
Tiberius eroberten Völkerschaften in Unterwürfigkeit erhalten 
und den deutschen Stämmen römische Einrichtungen, römisches 
Gesetz und römisches Gericht aufdringen. Im blinden Vertraue:» 
auf feine Heeresmacht und auf den nur losen Zusammenhang 
der deutschen Stämme, zog er im Lande umher und errichtete 
im Lande der Cherusker zwischen Weser und Elbe ein festes Lager. 
Hier saß er nun zu Gericht, ließ freie deutsche Mäuuer mit 
Ruten schlagen und viele mit dem Beile hinrichten. — Aber 
warum führte er ein so st r eng es Regiment? Er 
dachke in seinem grenzenlosen Ehrgeiz, sobald als möglich dem 
römischen Kaiser die Botschaft schicken zu können: „Ich habe 
Deutschland vollständig erobert. Nun ist es eine römische Pro- 
vinz." Er wollte an Ansehen gewinnen. 
Erzähle, wie die Gefahr aufs höchste steigt! 
2. Lassen s i ch die Deutschen das gefallen? Ja 
im!) nein. Es gab viele unter den Deutschen, die an den römi- 
schen Sitten und Gebräuchen, die sie nach und nach kennen lern- 
ten, Gefallen fanden, ja mancher deutsche Fürst begünstigte sogar 
die fremden Eindringlinge, die doch dem Lande eigentlich Ge- 
walt antaten. Es fehlte freilich auch nicht an solchen Deutschen, 
die das Vordringen der Römer mit banger Sorge beobachteten; 
aber es fehlte ihnen die Macht, den Feinden abwehrend in den 
"Weg zu treten. Alle fürchteten die Rache des gewaltigen römi-
	        
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