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Stand als die ehrenwertheste Masse der Natio,
nen hervorgetreten war, hemmte eben dieser
Stand den Despotismus der Regenten, und nun
zerfiel auch der große geistliche Koloß, morsch und
verwittert, und in seiner dermaltgen Beschaffen,
heit nicht mehr brauchbar für die neu veränder,
te Welt.
Vor seinem Einsturz indessen boten die Päpr
ste noch die letzten, erzwungensten Kräfte zu sei,
ner Erhaltung auf. Die ausschweifendsten und
gleichsam verzweiflungövollsten Erfindungen des
Papstthums werden wir daher in dem bevorste,
henden Zeitraum kennen lernen. Ehe wir aber
vor dies weitläuftigere Gemälde treten, wollen
wir erst auf einige Augenblicke zu einem entfern¬
teren abschweifen, das nur durch die Zeitrech¬
nung mit diesen europäischen Geschichten zusam,
menhängt.
2.
Dschingis-Chan.
(f 1226.)
Zu Anfang des gegenwärtigen Zeitraums
lebte nämlich der größte Eroberer, den die Ge,
schichte kennt, der berühmte Dschtngts, Chan,