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im Spülkelche beim Abendmahls Gift erhalten.
Der Orden ließ sich zwar nachher von des Kat,
sers Sohne und Enkel Zeugnisse seiner Unschuld
ausstellen, aber die Sache ist dadurch nicht ent,
schieden worden, ob sie wirklich oder nur eine
Vermuthung gewesen ist. Die Furcht vor einem
glücklichen Erfolge konnte die Guelfen zu diesem
in Italien nicht unbekannten Mittel gebracht ha,
ben, aber eben so leicht glaubten vielleicht die
Gegner wegen der Noth, in welche sie durch
diesen Tod versetzt wurden.
Denn diese war nicht gering. Pisa sah sich
nun allen seinen Feinden bloß gestellt. Es flehete
Friedrich von Stctlten um Schuh an, und über,
trug ihm die Herrschaft über sich, aber dieser
selbst eines kriegerischen Anfalls von dem auf ihn
aufgebrachten König von Neapel gewärtig, schlug
es aus. Die Ptsaner erwählten sich daher den
Uguecto de Fagtuola, einen von jenen Män,
nern, an welchen Italien damals so reich war.
Kühn und gewandt, tapfer und immer unerschöpf,
ltch an Hülfsmitteln, zu denen auch eine durch
Kultur erworbene Kunst der Rede gehörte, rettete
er Pisa, indem er das zahlreiche von den Guel,
fen zusammengebrachte Heer, das durch Roberts
Truppen verstärkt war, schlug. Roberts Sohn,
der allein für seine Person monatlich 300 Unzen
Gold, bekam, verlor sein Leben dabet, und an
einem Leichname rächte noch einer der Sieger