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sere, von den lateiuscbreibenden Mönchen so lan» 
ge zurückgesetzte Sprache so reich an Werken 
vaterländischen Geistes und deutscher Erfindung, 
als hätte sie alles Versäumte auf einmal nachho, 
len wollen. Kaiser und Könige dichteten deut 
sche Minne- (Liebes)lieder, gelehrtere Ritter ver- 
pflanzten die größer» ausländischen Heldenroma- 
ne auf deutschen Boden. Alle Hohenstaufen, von 
Friedrich I. bis auf den unglücklichen Konradin, 
haben uns Gedickte hinterlassen, desgleichen vie, 
le andere deutsche Fürsten, als König Wenzel 
von Böhmen, der brandenburgifche Markgraf 
Otto mit dem Pfeile, Herzog Heinrich von BreS, 
lau, Heinrich der Erlauchte von Meißen, Fürst 
Heinrich von Anhalt, Herzog Johann von Bra, 
bant, Graf,Rudolf von Neuenburg (Neufichatel), 
Graf Kraft von Toggenburg re. Die Höfe Leo, 
polds VI. von Oeftreich (f 1194) und Land¬ 
graf Hermanne von Thüringen (f 1228) wa, 
ren als die Hauptsihe feiner Sitte und poeti, 
scher Kunst im Ruf. An ihnen stellten oft die 
Dichter poetische Wettkämpfe an, von deren ei, 
nem, der 1207 auf der Wartburg gehalten wor¬ 
den, noch ein merkwürdiges geiprachförmiges 
Gedicht, genannt der Krieg zu Wartburg, zeugt. 
Acht der berühmtesten Minnesinger nähme«» dar» 
an Thetl: Heinrich von Veldeck, Wolfram 
von Eschenbach, Heinrich von Ofterdtn, 
gen, Walther von der Vogelweide, Hein- 
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