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Zeitalter der Reformation.
wichtiger Straßenkreuzungspunkt war. Beide umgingen nun klugerweise
das Lager des Königs bei Nürnberg und bezogen eine Stunde westlich
davon bei der sog. „Alten Beste" in der Nähe Fürths eine unangreif-
bare Stellung, wodurch sie den Schweden alle westlichen Verbindungen
nebst den von dort kommenden Zufuhren abschnitten. Drei Monate lang
standen sich die Heere gegenüber, beide etwa 60000 Mann stark. Ver¬
gebens suchte Gustav im Vertrauen auf seine schlachtenergrauten Offiziere
und seine an die von ihm neuerfuudene Aufstellung und Kampfordnung
gewöhnten Soldaten den Friedländer zu einer offenen Feldschlacht zu
verlocken. Aber dieser hatte die Geschichte der Breitenfelder Schlacht
genau studiert uud ließ sich nicht verleiten. Wozu sollte er die Rolle
des Varro spielen, wenn die des Cunctator viel sicherer zum Ziele
führte? Endlich brach Gustav nach Süden auf, um den Friedländer
nachzuziehen, nachdem er vergeblich versucht hatte, ihn durch einen Sturm
aus seinem festen Lager herauszulocken. Doch Wallenstein warf sich
mit aller Macht wieder auf Sachsen, um es jetzt mit Gewalt vom
schwedischen Bündnis zu trennen. Der um seine Rückzugslinie besorgte
König mußte nun ebenfalls nach Sachsen eilen und hier kam es an
1632 einem trüben Novembertag zur Schlacht bei Lühen (südwestlich von
Leipzig). Die Schweden behaupteten das Schlachtfeld, aber (Suftat)
— fiel.
Der Tod des Königs schien die ganze Weltlage ändern zu
wollen. Für seine minderjährige Tochter Christine übernahm der
Kanzler Hzenstierna die Regierung; die schwedischen Heere wurden ge-
führt durch Bernhard von Weimar (Deutscher) und Gustav
Horn (Schwede). Dieser Gegensatz lähmte indes die Unternehmungen der-
selben, und da das sog. „Schwedenheer" ohnehin zu % aus Deutschen
bestand, glaubte man, daß es nicht mehr gefährlich fei. Dasselbe Gefühl
hatte auch der Wiener Hof; deswegen hielt er jetzt Wallen stein für
entbehrlich und suchte ihn zu entfernen. Letzterer jedoch merkte das
natürlich auch und trachtete deshalb, Kais er macht und Schweden-
macht derart im Gleichgewicht zu halten, daß er das Zünglein an der
Wage bildete. Eine solche Stellung konnte der Feldherr jedoch nur dann
aus die Dauer einnehmen, wenn er sich auf sein Heer unter allen
Umständen verlassen konnte. Darum suchte er das bisher wenigstens
dem Namen nach „kaiserliche" Heer ausschließlich an seine Person zu
fesseln (Revers der Obersten in Pilsen). Aber dem Wiener Hof gelang
es, ihm die Mehrzahl der Führer (Piccolomini, Gallas) abspenstig
zu machen, und als man dessen sicher war, wurde Wallen st ein
für abgesetzt erklärt. Da eine Anklage wegen „Hochverrats" nach