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Neigung seines Volks zu erwerben, dasselbe an 
regelmäßige Abgaben (jährlich 1,800,000 Liv.)'zu 
gewöhnen, und davon einen Theil auf die Ver¬ 
mehrung des groben Geschützes, das jetzt immer 
nöthigec ward, und auf die Unterhaltung stehen¬ 
der Truppen, die auf jeden Wink ine Feld rük- 
ken konnten, zu verwenden. Diese Miliz, die 
man Ordonnanzkompagnten nannte, be¬ 
stand vorerst aus 1200 Reitern, die in die Städ¬ 
te vertheilt waren, wo sie aus Mangel an der 
strengen Mannszucht, unter welcher unsere 
Garnisonen gehalten werden, den Bürgern fast 
so beschwerlich wie Feinde wurden, woran der 
König nicht selten Schuld war, da es nicht im¬ 
mer in seinen Kräften stand, ihnen den Sold so 
regelmäßig auszahlen zu lassen, als dies bey uns 
geschieht. Solch einen armseligen Anfang hat 
ein Institut genommen, von dessen Vervollkomm¬ 
nung ein großer Theil unserer gegenwärtigen 
Verhältnisse im innern wie im äußern abhängt. 
Wenn gleich Karl VII. ein ganz anderer 
Herr in seinen Staaten ivar, als ein Kaiser in 
Deutschland, so konnte er doch höchstens sagen, 
daß etwas über die Hälfte von Frankreich ihm 
eigen gehörte. Noch waren beträchtliche Herzog- 
thümer übrig, über die er so wenig gebieten 
konnte, als der Kaiser über Sachsen, und deren 
Besitzer er sehr zu fürchten Ursach hatte. Die 
beiden vornehmsten dieser mächtigen Vasallen wa»
	        
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