Guisens Uebermuth. 
(1588.) 
Die Aufrührer in Paris riefen indessen den 
Herzog Heinrich von Guise in ihre Stadt. Die- 
sen ehrenvollen Ruf hatte Guise nur erwartet, 
um die letzte Hand an sein kühnes Werk zu le¬ 
gen. Er kam, zwar nur mit wenigen Beglei¬ 
tern, aber gleich bey seinem Eintritt von Tausen¬ 
den umringt, die ihn vergötterten. Er stieg bey 
der Königin« Mutter ab, und besuchte den Kö¬ 
nig, eben da dieser mit seinen Lieblingen rath- 
schlagte, ob er ihn tödten lassen solle. Das Ge¬ 
spräch war natürlich nicht das freundlichste, und 
Guise entfernte sich so schnell er konnte, dem 
Himmel dankend, daß er diesmal noch so davon 
gekommen sey. Auch der König war in banger 
Unruhe. Er ließ die Wachen im Louvre verdop¬ 
peln, Guise die vor seinem Pallast. Katharina, 
die gern Frieden stiften wollte, lief von einem 
zum andern, und bewegte sie beide zu einer zwei¬ 
ten Unterredung, in welcher sich der König sehr 
schwach, und der Herzog sehr stolz benahm. Die 
Spannuug ward nur noch größer. Heinrich ließ 
sogar zu seiner Sicherheit 4000 Schweizer nach 
Paris kommen. Das machte die Sechzehner
	        
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