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men ausrufen hört, jauchzt es lauten Beifall,
und die bescheidene Johanna Gray geht, mehr
froh als betrübt über ihr kurzes Glück, zu ihren
Eltern zurück. Ihr Beschützer sieht sich bald von
allen seinen Freunden verlassen, und muß sich
der triumphirenden Maria ergeben. Er konnte
sich bey einem so plötzlichen Sturz von solcher ,
Höhe so schnell nicht fassen; man sah ihn zn den
Füßen des Grafen von Arundel, der ihn ge,
fangen zu nehmen kam, knieend um sein Leben
bitten, ihn, vor dem noch vor wenigen Tagen die
höchsten Häupter in England gezittert hatten.
Doch half ihm jetzt keine Reue mehr; er starb
nebst mehreren seiner vertrauteren Gehülfen den
Tod der Hochverrather auf dem Blutgerüste (22.
Aug. iss?). Auch gegen die unschuldige Johan,
na Gray und ihren jungen Gemahl (beide wa¬
ren erst 17 Jahre alt) ward die nämliche Sen,
tenz ausgesprochen, aber nicht vollzogen. .
Die alten Szenen der Grausamkeit, die man
mit Heinrichs Tode geendet glaubte, begannen
von neuem, denn Maria, die neue Regentinn,
war entschlossen, die mit Blut befestigte Schöp,
fung ihres Vaters, auch mit Blutvergießen wie,
der zu zerstören. Dazu trieb sie die ganze Na¬
tur ihres Wesens, das Produkt ihrer Erziehung.
Diese hatte sie von einer Mutter empfangen, die
sie früh genährt hatte, mit den Lehren der katho,
tischen Religion, und sorgfältig ihre eigene Erbit,