Nordindier.
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In einigen Gegenden beerdigt man den Todten erst,
scharrt ihn nach einiger Zeit wieder aus, verbrennt ihn,
hangt aber die großen Knochen, in Daumrinde gewickelt,
an Pfahle. — In andern Gegenden wirb die Leiche in
einem Sarge oder Kasten auf vier Pfeilern, oder auf
einem Brettergerüste, in die Höhe gestellt.
Die Bewohner dieser Gegenden schienen von guter
Gemüthsart und sehr sanft zu sein, dennoch aber werden
die Kriegsgefangenen geschlachtet, ja da und dort scheint
man dieselben erst recht zu masten, ehe sie geschlachtet
werden.
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Die Nordindier
wohnen von den Esquimaux an tiefer landeinwärts auf
einen ungeheuer großen Raum, in einem kalten und sehr
unfruchtbaren Himmelsstrich. Es sind kupferfarbene wohl«
gewachsene Menschen von mittlerer Größe, die aus vie«
len sehr verschiedenen Stammen bestehen mögen. Alle
sind jedoch mit einigen Strichen auf den Backen tattowirt.
Nirgends findet sich ein Ort, den man ein Dorf
nennen könnte, sondern man zieht auch im Winter um¬
her, und lebt von der Jagd, von Fischerei, von einem
nahrhaften Moose, von Wurzeln rc. Ihre Zelte sind
Stangen mit Hirschfellen belegt, und von diesen Fellen
machen sie auch ihre Kleidung. — Schneeschuhe, und
Schlitten, welche die Weiber ziehen müssen, ung) ein
Gefäß von Birkenrinde, hat jeder Haushalt. In dem
letzter»