lag, und Peter selbst entfernte sich, wie man
sagt, um zu seinen Achzigtausenden noch 40,000
Mann über Pleskow herbeizuführen. Diese war¬
tete natürlich Karl nicht ab; am 30. Nov. rückte
er auf die Verschanzungen der Feinde los, und
da er den Vortheil des Windes und eines dich¬
ten Schneegestöbers hatte, so beschloß er, „in
Gottes Namen," wie er sagte, mit seinen 8000
Schweden den Angriff der 80,000 Russen. Nach¬
mittags um 2 Uhr flogen zwei Raketen durch
die wirbelnden Schneeflocken in die trübe Luft:
das war das Zeichen zur Schlacht. Bei der er¬
sten Salve der russischen Infanterie ward das
Pferd unter ihm erschossen; er warf sich auf ein
anderes, und sagte: „die Leute wollen mich im
Reiten üben." Sein Wcg führte ihn durch einen
Morast. Hier verlor er abermals sein Pferd,
und ein Stiefel blieb stecken; aber viel zu unge¬
duldig, um sich mit dem Anziehen aufzuhalten,
jagte er im Strumpfe weiter. Der garrz unge¬
übte. verschüchterte, und vom Wettir so schlecht
begünstigte Feind suchte bald sein Heil in der
Flucht, und nach einem dreistündigen wüthenden
Gefecht war der Sieg für die tapfer» Schweben
entschieden. Tausende von blutigen Leichen be,
deckten das beschneite Schlachtfeld. Man sagte, die
Uneinigkeit zweier Anführer im russischen Heer?
sey die Hauptursache dieser so unglücklichen Nie,
derlage gewesen. Am andern Morgen ergaben