Full text: Die Geschichte des Mittelalters (Bd. 2)

Hopfenbau. Eine sehr nöthige und einträg¬ 
liche Beschäftigung, besonders in einem Lande, wo viel 
Bler gebrauet wrrd. Der bequemste Platz zu seinem 
Anbau ist der Abhang eines Berges, damit ihm Winde 
und Nebel nicht schaden. Man laßt 
1) die Erde auf eine Elle tief rigolen, Steine, 
Dornbüsche, Unkraut ausrotten und wegschaffen; 
2) alsdann fetten Dung aufführen; 
3) große Löcher, zu 2 Schuhen ins Gevierte, 
anderthalb Schuh tief und fünftehalb Schuh in der 
Entfernung, Reihenweise, im Herbste, verfertigen 
und den Winter durch offen stehen. Diese füllt man 
Frühlings 
4) bis zu einem oder | Schuhe mit gutem Gassen- 
koth, Schlamerde und zerfallenem Miste untereinan¬ 
der und tritt es feste. Auf dieses kommt etwas von 
der ausgeworfencn Erde; auf welche dann. 
5) im Monat Marz bey guter Witterung die 
Hopfenfachser, in jedes Loch 3, die Wurzeln überall 
hinverbreitet, eingelegt werden, und in der Mitte 
eines jeden Lochs steckt man ein Stöckchen und füllt 
es aus; 
6) kommen die Fachfer hervor, so jätet man das 
Unkraut fleißig aus, pflanzt auch zwischen den Stö¬ 
cken , was man will, nur müssen die Hopfenkiele und 
Rancken nicht dadurch bedeckt werden; 
7) im ersten Herbst werden die jungen Ranken 
abgeschnitten. Jeder Stock wird mit einem guten Kor- 
be Mist versehen, welcher untergehackt wird. Dieß 
Behacken wird alle Jahre zweymal, im Marz und 
Iunius auf dem ganzen Felde wiederholt; 
8) im folgenden Marz bricht man die hervorge» 
gangenen Hopfenkiele bis auf 4 - 5 der schönsten, ab, 
setzt
	        
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