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Erste Periode.
Hebräer enthalten sind; dieses Volk aber im vordern Asien
und eine Zeitlang in Aegypten wohnte; so sind auch nur
über diese Gegenden im höchsten Alterthume nähere An¬
gaben möglich.
Nachdem Nimrod sich Babel unterworfen hatte,
wanderte wahrscheinlich der Stamm Assur aus Sinear
über den Tigris, und gab dem besetzten Lande seinen Na¬
men Assyrien. Die Vergrößerung desselben legt die
Tradition dem Ninus bei. Ninus war ein kühner und
glücklicher Eroberer. Er baute Ninive und drang im
Osten bis zu der alten Handelsstadt Bactra vor, die
er einnahm und mit seinem Reiche verband. Seine Witt-
we, Sem ira mis, folgte ihm in der Regierung. Sie
erhob Babylonien zur schönsten Stadt der damaligen Zeit.
Obgleich wahrscheinlich viele von den ihr beigelegten Tha-
ten der Erfindung einer spatern Zeit angehören; sso scheint
sie doch eine kühne und glückliche Regentin gewesen zu
seyn, welche wahrend ihrer Regierung sehr bewundert
und hochgefeiert wurde. Ihr Sohn, Ninyas, war
ihr an Talenten und an Kräften ganz unähnlich. Unter
ihm und seinen weichlichen Nachfolgern verfiel das
Reich so, daß endlich, als Sardana pal regierte,
dasselbe durch eine Verschwörung seiner Statthalter und
Feldherren (Satrapen) zertrümmert und getheilt wurde.
Sardanapal wollte den Untergang desselben nicht
überleben, und stürzte sich selbst zu Ninive in die Flam¬
men, welche seinen Pallast und seinen Schatz vernich¬
teten.
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Assyrien, Babylonien, Medien.
Jetzt bildeten sich, aus den Trümmern seines Rei¬
ches, das neuassyrische, babylonische und me-
dische Reich.
Im me bischen Reiche, welches dem Statthal¬
ter Arbaces, dem Haupte der Verschwörung gegen
Sardanapal, zufiel, stiftete späterhin Dejoces die neue
Hauptstadt Ecba tana und gab dem Ganzen Haltung und
Festigkeit. Aber schon unter seinem Urenkel, Astyages,
kam Medien an die Perser; denn Cyrus, der Enkel des
Astyages, Lessen Tochter an einen vornehmen Perser ver¬
mahlt war, entthronte seinen eignen Großvater und trat
an dessen Stelle.