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Zweites B u ch
Erster Abschnitt.
Von dem Erlöschen des Hauses Gruben Hagen bis
zum westfälischen Frieden. 1596 — 1648.
Erstes Kapitel.
Braunschweig - Wolfenbüttel. Vom Tode des Herzogs Julius
bis zum Aussterben des mittleren Hauses Braunschweig-
Wolfenbüttel. 1589 — 1634.
Auf Herzog Julius folgte sein schon als Kind zum Bischöfe von
Halberstadt erwählter Sohn Heinrich Julius. Unter der Aufsicht von
Kurd von Schwicheldt erzogen, hatte sich dieser frühzeitig auf eine für sei¬
nen Stand ungewöhnliche Weise mit den Wissenschaften vertraut gemacht.
Er war in der Rechtskunde nicht weniger erfahren, als in den Sprachen
des Alterthums, mit der Geschichte und Mathematik befreundet, gewandt
in Geschäften, hellsehend, aber nicht ohne eifriges Streben nach Ausdeh¬
nung der fürstlichen Gewalt. Als im Jahre 1593 mit dem Grafen Ernst
von Hohnstein der letzte Sproß dieses altberühmten Dynastengeschlechtes
erlosch, nahm Heinrich Julius als Lehensherr von der Grafschaft Hohn¬
stein und den Herrschaften Lohra und Klettenberg Besitz. Auf eine ähn¬
liche Weise verfuhr der Herzog bei dem 1596 erfolgten Aussterben des
Herzogshauses von Grubenhagen, obgleich die Herzoge von Lüneburg nicht
ohne Grund ihre näheren Ansprüche an das cröffnete Land geltend zu ma¬
chen suchten. Obwohl nun der kaiserliche Hof in dieser Angelegenheit ei¬
nen dem Hause Lüneburg günstigen Bescheid erließ, wußte sich doch Hein¬
rich Julius, vermöge seines Einflusses bei dem schwachen Rudolph 11. im
Besitze zu behaupten. Zu diesen Erwerbungen kam endlich noch, der Rück-