Full text: [Theil 2, [Schülerband]] (Theil 2, [Schülerband])

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Dritt. Hauptst. J. Abschn. 
Kaiser Karl dem Grossen bezwungene Maͤhrerkbnig 
Samoslaw 791. sich taufen lassen. Der Benedik⸗ 
tiner Gobwin, und die passauischen Bischofe Yroiph 
und Richhar haben hernach diesen Weinberg des Herrn 
fleißig bearbeitet; die heiligen zween Bruder aber 
Methodius und Cyrillus haben im 9ten Jahrhun 
derte den katholischen Glauben allenthalben ausgee 
breitet, und befestiget. Allein bey den boͤhmischen, und 
barauf bey den deutschen Glaubensspaltungen schlich 
sich auch in dieses Land die Irrlehre ein, und die 
Jrrglaͤubigen versammelten sich unter dem Namen der 
maͤhrischen Bruͤder, bis sie endlich nach dem Bey⸗ 
spiele zer Bbhmen meistens aus dem Lande nach 
Pohlen sich füchteten. Es sind zwar in unseren Taͤ⸗ 
gen einige dieser Irrglaͤubigen, die bisher verstellte 
Kaͤtholische waren, entdecket, aber auch auf landes⸗ 
fuͤrstriche Anstalt wider das Uibel Rath geschaffet wor⸗ 
den. Ganz Maͤhren ist also nach seiner Berfassung ka⸗ 
tholisch, und die geistliche Gerichtsbarkeit, die vor⸗ 
mals der Bischof allein hatte, ist nun zwischen dem 
Erzbischofe von Ollmuͤtz, und dem Bischofe von Bruͤnn 
getheilet, nachdem letzthin auf allerhochste Sorgfalt 
zum Behufe der Seelensorge das weitlaͤuftige Oll⸗ 
mürerl isthum in zwey abgetheilet worden. 
d. Sorache. 
Die Sopraͤche des Landes ist zwar uͤberhaupt eint 
Mundart der slavischen, wie die bohmische, doch ist 
die deutsche in den meisten Gegenden des Landes eben 
so gangbar, in einigen auch allein gebraͤuchlich. 
e. Gewoͤsser. 
Einer der Hauptfluͤsse Deutschlands die Oder hat 
den Graͤnzen Maͤhtens und Schlessens seinen Ur⸗ 
sprung,
	        
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