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Verbesserung der Niederungen bedacht gewesen sey, was indessen den
Verdiensten des berühmten Herrschers keinen Eintrag thun kann.
König Möris, dessen unter seiner Negierung ausgeführte Werke
(1700 v. Chr.) ihm einen gerechten Anspruch auf den Ruhm gegeben,
den ihm die Geschichte bis auf unsere Tage geweiht hat, und der von
griechischen Schriftstellern auch unter dem Namen Thutmosis vorkommt,
ließ, um den zweiten der vorgenannten Zwecke zu erreichen, einen
Wasserbehälter von 30 Quadratmeilen im Umfang anlegen, den See
Möris oder auch den See von Fayum, einer großen Ebene als Anhang
des Nilthals. Ein Kanal, mitten durch Sand und Felsen gebaut,
leitete die Wasser des Nils dahin. Mittelst desselben füllte er sich bei
dem Steigen des Wassers und erhob sich bis zu dem höchsten Stand
der Ueberschwemmung. Sank der Nil wieder, so wurde der See durch
Dämme und Schleusen verschlossen und behielt sein Wasser bis zu Ende
des Jahrs. Hierauf wurden die Dämme geöffnet, das Wasser lief
durch zwei Mündungen aus, und so wurde dem Thale von Fayum,
dem Gebiet von Memphis und einem Theil von Mittelägypten seine
Fruchtbarkeit gesichert, welche so bedeutend ist, daß man wohl sagen
kann, alle Monate bringen Blüthen und Früchte hervor.
Auch Sesoftriö (Nhamses LU), im 13ten Jahrhundert vor Chri¬
stus, auch sonst als weiser Regent und großer Eroberer berühmt, ließ
eine Menge Kanäle graben und auch das ganze Land vermessen. Das
heutige Aegypten besteht aus drei Landschaften: Oberägypten, Saitis,
Said oder Thebais, Mittelägypten oder Heptanomis, Niederägypten
oder dem Delta. Das Klima ist äußerst heiß, nur gegen das Meer
hül gemäßigt, der Himmel beständig rein, bei Tage mehr weiß, als
blau, das Licht der unteren Luft für die Augen anstrengend, und die
(^lut per funkelnden Sonne auf der unermeßlichen Ebene öfters ver¬
sengend. Doch während des Winters entfaltet die Natur ihre ganze
Herrlichkeit. Alsdann ist das ganze Land vom Anfang bis zu Ende
eine prächtige Wiese, ein Garten von Blumen, ein großes Ackerfeld,
reich an herrlichen Saaten.
So fruchtbar auch Niederägypten ist, so prangt Saitis noch mit
einer reicheren Cultur. Da sind die ungeheuren Felder umwogt von
goldenen Aehren, Korn, Gerste, Mais, blühenden Bohnen, Klee und
Lupinen oder Wolfsbohnen, Flachs und Sesampflanzungen; mit Hennö,
womit die Frauen ihre Nägel roth färben, mit Indigo, der krautartigen
Baumwollenpflanze, dem Tabackstrauch, den kriechenden Wassermelonen,
und während der Reis weniger gedeiht, gedeihen ganze Wälder von.
Zuckerrohr zu voller Reife. Die höher gelegenen Gegenden zeigen dm
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