Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

häuslichen Unfällen, die letzten Jahre des großen Mannes. — Zwischen 
Korcyra, dem heutigen Korfu, einer der jonischen Inseln, und den Korin¬ 
thern hatte sich eine blutige Fehde entsponnen, und als beide sich von Athen 
Hilfe erbaten, wurde sie der Insel zugesagt. Dafür wiegelten die Korin¬ 
ther die Einwohner der makedonischen Pflanzstadt Potidäa auf. Diese 
schickten Abgesandte nach Sparta, welche, wie die Korinther, die 
Megarenser und die Bewohner der Insel Aegina, Klage über der 
Athener Bedrückungssystem führten. Die Spartaner ergriffen diese 
Gelegenheit begierig, da ihre Gemüther Haß und Eifersucht erfüllte 
und ohne den König Archidamus zu hören, der zum Frieden rieth, 
wurde der Krieg beschlossen, der unter dem Namen des peloponnesischen 
bekannt ist und 27 Jahre dauerte, von 431 bis 404 v. Chr. Doch 
Zuvor wurden noch Gesandte nach Athen geschickt, welche den Athenern 
die Weisung eröffnen mußten, den unterjochten Städten und Inseln 
ihre Unabhängigkeit wieder zu geben: wo nicht, so werde man sie mit 
den Waffen in der Hand dazu nöthigen. Themistokles, erbittert über 
die anmaßende Sprache, stellte den Athenern in einer feurigen Rede 
die Kräfte der Stadt dar und rieth gegen jede Nachgiebigkeit, als der 
Ehre und Würde seiner Landsleute zuwider. Die Gesandten aber 
entließ man mit der Erklärung, man werde ihrer Anforderung Folge 
geben, wenn sie das Gleiche thun. Das Zeichen zum Krieg war 
gegeben. Der Verbündeten Athens waren wenige, die Thessalier und 
Akarnanier aus dem festen Lande, sodann die Inseln Korcyra, Zakynthus 
(Zante), Chios und Lesbos; mit den Spartanern hielten es die 
Böotier, Lokrer, Phocier, Ambracier, Leukadier und Megaräcr, und 
Me Peloponnesier außer den Argivern und Achäern. Alle fanden sich 
auf der korinthischen Landenge ein, um unter dem König Archidamus, 
der den Oberbefehl hatte, in Attika einzufallen. 
Perikles rieth mit aller Macht der Beredsamkeit, eine Landschlacht 
Zu vermeiden und sich der Flotte, 300 Galeeren stark, zu vertrauen. 
Es am sichersten, wenn man bloß Vertheidigungsweise zu Werke 
6ehe. Dabei schlug er vor, daß die Landbewohner ihre Wohnungen 
Zerlassen und mit Hab und Gut in die Stadt ziehen sollen. Für die 
Zu erwartende Verwüstung könne man sich durch Streifereien an der 
Allste entschädigen. Der Finanzftand sey von der Art, daß wohl 
Dpfer gebracht werden können. Zwar gcrieth er, als der Feind die 
^wlen schönen Landsitze zerstörte, in Gefahr, weil sich ein lautes 
Zurren über seinen Rath vernehmen ließ: doch er ließ sich nicht irre 
wachen. Einige Reiterausfälle gelangen, die herumkreuzende Flotte 
dachte die Zerstörung der schönen Saatfelder auf anderem Wege, und
	        
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