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seiner ganzen Regierung durste Niemand wegen des Glaubens gefährdet
werden. Nachdem er sich eines großen Theils der Tartarei bemächtigt
und so die Länder zwischen der Wolga und der- chinesischen Mauer
erobert hatte, so überstieg er diese im Jahr 1209 und nahm Peking
mit Sturm. Nach drei Jahren hatte er das nördliche China erobert.
Der türkische Sultan Muhammed hatte sich in den Besitz von
Persien gesetzt. Da rief der bedrohte Kalife von Bagdad Dschingischan
zu Hilfe. Er erschien, eroberte die Bucharei, die Kalmukei, Persien
und alles Land bis an den Euphrat und besiegte den Sultan in einer
entscheidenden Schlacht. Muhammed starb auf der Flucht. Er hatte
160,000 Mann verloren. Die Städte Bokhara und Samarkand, welche
kräftigen Widerstand entgegensetzten, verloren mehr als 200,000 Men¬
schen. Sie wurden endlich im Sturm genommen, geplündert und
eingeäschert. In ersterer Stadt, durch ihre gelehrten Anstalten bekannt/
wurde auch eine köstliche Bibliothek ein Raub der Flammen. Darauf
eroberte ein Theil seines Heeres Hindostan, ein anderer, die entgegen¬
gesetzte Richtung einschlagend, die Provinzen am kaspischen Meere.
Diese Schaaren, von einem seiner Söhne angeführt, drangen durch die
eisernen Pforten unweit Derbent, nahmen ihren Zug an der Wolga
hin, Moskwa zu, mordend, plündernd und unterjochend, eroberten
Kasan und Astrachan und dehnten seine Herrschaft bis an den Dnieper
aus. Einst gieng Dschingischan mit dem Plane um, alle Landbewohner
in China, die nicht zum Kriege taugten, umbringen zu lassen, damit
weniger Leute ernährt werden dürften, und die Fluren, welche angebaut
waren, in Viehweiden zu verwandeln, ein schrecklicher Gedanke, von
dem ihn einer seiner Räthe abbrachte. Als er nach Cara-Coram
zurückkehrte, wurde er am Flusse Tula von seiner Familie mit der
größten Freude empfangen, was eine ungewöhnliche Rührung in ihm
hervorbrachte.
Nachdem er auch Tibet unterworfen hatte, zog er (1225) an der
Spitze seines ganzen Heeres (er war schon über 60 Jahre alt) gegen
den König von Tangut, Hauptstadt Tangut oder Tonkat. Der Feind
wurde besiegt und Alles mit Feuer und Schwerdt verheert. Nun schlug
er in der Residenz dieses eroberten Landes seinen Wohnsitz auf und
umgab sich mit morgenländischer Pracht. Bon hier aus leitete er die
Angelegenheiten mit Kraft und wurde wie ein Gott verehrt, ein Ansehen,
das auch auf seine Familie einen umfassenden Einsiuß ausübte. Gerade
im Begriffe, auch noch das südliche China mit seinem Reiche zu ver¬
einen (Nanking war bereits erobert), starb er, beinahe 70 Jahre alt,
nur wenige Meilen von der großen Mauer entfernt. Er wurde nach
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