Full text: Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte

120 
sen waren viele Ausländerinnen, die auch das Ihri¬ 
ge dazu beitrügen, die Sitten zu verderben. Der bis¬ 
herige Gottesdienst ward mit Leichtsinn verachtet; man 
wollte keinen unsichtbaren Gott mehr anbeten; man woll¬ 
te, wie die anderen Volker, prächtige sichtbare Götzen¬ 
bilder haben. Und Salomo, der seinem Volke so schö¬ 
ne Sittcnsprüche sammelte, konnte selbst verleitet wer¬ 
den, mit seinen Frauen und seinem Volke die fremden 
Götzen anzubeten. Die Priester erhoben laut ihre Stim¬ 
me gegen diese Abgötterei: und da das Volk zugleich 
durch harre Auflagen und schwere Arbeiten bei den vie¬ 
len Gebäuden gedrückt wurde, gelang eS einem Empö¬ 
rer leicht, sich Anhang zu verschaffen und Unruhen zu er¬ 
regen. Und wie der Anfang von Salomos Regierung 
die höchste Blüthe Israels gewesen war: so war das 
Ende derselben der Anfang seines Unterganges; so daß 
eben der König, der in Gold und Seide gekleidet war, 
und der das Silber nicht achtere in seinem Lande, aus- 
rufen mußte: Ach, es ist Alles eirel! 
Zwar wurde nach Salomos Tode seinem Sohne 
Rehabeam die Regierung angeboten; aber unter der Be¬ 
dingung, daß er nicht so harte Dienste auferlegen sollte, 
als sein Vater gethan hatte. Da er aber die unbesonne¬ 
ne stolze Antwort gab: MeinVater hat euch mitRuthm 
gezüchtigek, ich will euch mit Skorpionen 3) züchtigen; 
fielen zehn Stamme von ihm ab, erwahketen einen eigenen 
König Ieroboam, und Palästina theilte sich von jetzt an in 
2 Reiche, in daS Königreich Juda, das ans 2Stam¬ 
men bestand, mit der HanptstadtJernsalem; und in daß 
Königreich Israel, das ans 10 Stammen bestand, 
mit der Hauptstadt Samaria. Beide führten fast im- 
mer- 
«0 Skorpionen waren bei den Inden Peitschen mit 
S'.achUn ober mir Effenbrach umflochten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.