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sen waren viele Ausländerinnen, die auch das Ihri¬
ge dazu beitrügen, die Sitten zu verderben. Der bis¬
herige Gottesdienst ward mit Leichtsinn verachtet; man
wollte keinen unsichtbaren Gott mehr anbeten; man woll¬
te, wie die anderen Volker, prächtige sichtbare Götzen¬
bilder haben. Und Salomo, der seinem Volke so schö¬
ne Sittcnsprüche sammelte, konnte selbst verleitet wer¬
den, mit seinen Frauen und seinem Volke die fremden
Götzen anzubeten. Die Priester erhoben laut ihre Stim¬
me gegen diese Abgötterei: und da das Volk zugleich
durch harre Auflagen und schwere Arbeiten bei den vie¬
len Gebäuden gedrückt wurde, gelang eS einem Empö¬
rer leicht, sich Anhang zu verschaffen und Unruhen zu er¬
regen. Und wie der Anfang von Salomos Regierung
die höchste Blüthe Israels gewesen war: so war das
Ende derselben der Anfang seines Unterganges; so daß
eben der König, der in Gold und Seide gekleidet war,
und der das Silber nicht achtere in seinem Lande, aus-
rufen mußte: Ach, es ist Alles eirel!
Zwar wurde nach Salomos Tode seinem Sohne
Rehabeam die Regierung angeboten; aber unter der Be¬
dingung, daß er nicht so harte Dienste auferlegen sollte,
als sein Vater gethan hatte. Da er aber die unbesonne¬
ne stolze Antwort gab: MeinVater hat euch mitRuthm
gezüchtigek, ich will euch mit Skorpionen 3) züchtigen;
fielen zehn Stamme von ihm ab, erwahketen einen eigenen
König Ieroboam, und Palästina theilte sich von jetzt an in
2 Reiche, in daS Königreich Juda, das ans 2Stam¬
men bestand, mit der HanptstadtJernsalem; und in daß
Königreich Israel, das ans 10 Stammen bestand,
mit der Hauptstadt Samaria. Beide führten fast im-
mer-
«0 Skorpionen waren bei den Inden Peitschen mit
S'.achUn ober mir Effenbrach umflochten.