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waren nun gezwungen zu streiten. Zugleich batte The-
mistokles die ganze athenische Flotte zum Empfange der
' Perser gerüstet: diese grif tapfer an, und das machte
bald den Andern Muth. Ueberdies liefen die persischen
Schiffe, in Gewässern die sie nicht kannten, und in der
Dunkelheit der Nacht, häufig gegen Klippen; von der
großen Anzahl ihrer Schiffe konnten in der Enge der
Bucht nur wenige zum Gefecht kommen; sie drängten
sich so ineinander, daß fie weder rückwärts noch vorwärts
konnten; und wurde ein Schis von den Griechen zurück¬
geworfen, brachte es zugleich mehreren anderen Verder¬
ben. So genesi) die ganze persische Flotte in Verwir¬
rung, als jetzt noch dazu alle kleinafiarischen Griechen,
die in dem perfischen Kriegszuge waren, zu den Griechen
übergingen. Waö von der perfischen Flotte entkommen
konnte, floh in der größten Eile; und Xerres der vom
Lande her aufeinem Thron sitzend, stolz zugesehen hatte,
floh, wie er seine Schiffe sich zerstreuen sah, als wäre
auch ftln Landheer geschlagen, mit solcher Eile, daß er
alle Kostbarkeiten im Stiche ließ, keinen Rasttag machte,
kaum des Nachts ruhere; und als er am Hellespont an¬
kam und die Schifbrücke durch Sturm zertrümmert fand,
einen leichten Fischernachen bestieg, und wahrend eines
heftigen Sturmes, mit Lebensgefahr nach Asien über¬
setzte , um nur vor der Verfolgung der Griechen gesichert
zu sein. Sein großes Heer folgte; aber Krankheit und
Hungersnoth rieben einen großen Theil desselben auf:
nur 320,200 Mann blieben oben nordwärts an der
Gränze von Griechenland stehen. Diese brachen im nach-
479- sten Jahre, 479 vor Christo, abermals über Griechen¬
land herein, überschwemmten und verwüsteten das ganze
Land, zerstörten Athen zum zweitenmal, das nur eben
wieder aufgebaut worden; wurden jetzt aber zu Lande
und ZU Wasseè- so entscheidend geschlagen, daß die Trüm¬
mer der Flotte und Landarmee sich eilend nach Persien
zurück-
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