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die Misshandlung des todten Brutus; Antonius betrach¬
tete Den Leichnam mit Rührung und Bewunderung. Ok-
tavian ließ ihm den Kopf abschneiden, und öffentlich in
Rom aufstecken; Antonius verbrannte feierlich den übri¬
gen Körper, und sandte die Asche au die Mutier des
Brutus.
Jetzt da die Sieger keinen Feind weiter zu fürchten
hatten, theilten sie die Provinzen des großen römischen
Reiches: Antonius wählte Asien, Oktavian Europa.
Doch dauerte die Freundschaft nicht lange; denn beson¬
ders machte Oktavian heimliche Plane, daß er die ganze
Herschaft allein in seine Gewalt bekäme. Und Anto¬
nius erleichterte ihm die Ausführung dieser Plane gar
sehr: schwelgte in Asien ohne Maaß und Ziel. In ei¬
ner Stadt dort, Ephesus, zog er verkleidet wie der
Weiugott Bacchus ein; die Bürger und ihre Töchter ka¬
men ihm als Diener und Dienerinnen des Bacchus mit
Wrinschlauchen und mit Staben entgegen, um oic Wein-
lauo gewunden war, und sein Aufenthalt bei ihnen war
ein immerwährendes Triukgelag.
In Aegypten regierte jetzt K l e o p a t r a, die durch
Casar zur Königin erhoben war. Sie war eine schöne
und geistreiche, aber zugleich äußerst herschsüchtige Frau,
die darauf dachte, vielleicht gar Königin Roms zu wer¬
den. So wie daher Casar ermordet war, hielt sie es
mit den Mördern des Casar; und als diese geschlagen
waren, suchte sie den Sieger Antonius durch ihre Reize
zu gewinnen. AntoniuS foderre sie vor sich, um sie zur
Verantwortung zu ziehen, daß sie feine Feinoe unter¬
stützt hacke. Sie kam, auf einem prächtigen Fahrzeu¬
ge mit silbernen Rudern, purpurnen Segel», und rei¬
chen Vergoldungen. Eine liebliche Musik begleitete den
Takt der Ruder, und eine Menge schöner Knaben und
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