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Gefahr, so springen sie ins Wasser und verbergen sich unter Pflanzen
oder am Grunde. Nach einiger Zeit taucht der Frosch wieder auf; denn
er atmet durch Lungen und muß deshalb Lust haben. Im Wasser
findet er auch den besten Schutz gegen seine Feinde aus dem Lande, wo
Storch, Reiher, Iltis, Schlangen und Menschen ihm auflauern. Zwischen
den grünen Wasserpflanzen ist er kaum zu entdecken, weil die Grund¬
farbe seiner Oberseite grün mit gelben Längsstreifen und schwarzen
Flecken ist. Die nackte Haut ist schlüpfrig, weil viele Drüsen in ihr
Schleim absondern. Sie fühlt sich kalt an; denn der Frosch ist ein
wechselwarmes Tier.
2. Bewegung und Nahrung, a) Da der Teichfrosch sowohl im
Wasser als auf dem Lande lebt, so muß seine Bewegung beiden Auf¬
enthaltsorten angepaßt sein. Aus dem Lande befähigen ihn seine langen
Hinterbeine mit den kräftigen Schenkelmuskeln zu 1 — 2 m weiten
Sprüngen. Im Wasser treibt er seinen Körper ebenfalls durch tüchtige
Stöße der Hinterbeine vorwärts. Die Schwimmhaut zwischen den Zehen
macht die Ruderfläche größer und die Stöße wirksamer. Die glatte
Haut und der platte Kopf lassen den Körper leicht durch das Wasser
gleiten, d) Auch seine Nahrung findet er teils im Wasser und teils
auf dem Lande. Hier sind es allerlei Insekten, auch Würmer und
Schnecken, die er mit der herausklappbaren Zunge in das weit gespaltene
Maul zieht. Zahlreiche kleine Zähne dienen zum Festhalten, aber nicht
zum Zerkleinern der Beute; sie wird heil verschluckt. Im Wasser frißt
er Fischlaich und kleine Fische, wodurch er in Fischteichen Schaden ver¬
ursachen kann. Die goldgelb glänzenden, guten Augen und das feine
Gehör helfen ihm die Beute erspähen und die Feinde frühzeitig erkennen.
3. Bermehrnng. a) Wenn der Teichsrosch im Frühlinge aus dem
Winterschlafe erwacht ist, läßt er an milden Aprilabenden seinen Gesang
erschallen. Einzeln geh öriist es ein Ouaken, das durch zwei Schall¬
blasen verstärkt wird. Wenn aber Hunderte von Fröschen zugleich
musizieren, so klingt es wie ein langgezogener, 'glockenähnlicher Ton.
Nur die Männchen sind mit Stimme begabt. Im Mai laichen die
Weibchen. Die schwärzlichen Eier sind in eine Gallertmasse eingehüllt,
die für die Entwickelung der Eier von großer Bedeutung ist. Ibidem
sie aufquillt und sich voll Wasser saugt, schützt sie die Eier an flachen
Stellen vor dem Austrocknen. Ferner hält sie manche Tiere, die die
Eier fressen würden, davon ab. Da sie leichter ist als Wasser, erhält
sie die Eier schwimmend und verschafft dadurch den Keimlingen die
nötige Lust und Wärme. Nach 5 — 7 Tagen entsteht aus dem Ei die
fischähnliche Kaulquappe. Sie ist ganz dem Wafferleben angepaßt,
schwimmt mit Hilfe des Ruderschwanzes, atmet durch Kiemen und nährt
sich von kleinen Pflanzen und Tieren im Wasser, die sie mit ihren
hornartigen Zähnen ergreift und zerkleinert. Nach einigen Wochen
wachsen der Kaulquappe bic Hinterbeine, nach wieder einigen Wochen