wärznelkeu oder Nägelein kaufen.' Die letztere Benen¬
nung zielt auf ihre Gestalt, die erste auf den Geruch.
Sie werden grün abgepflückt, weil sie aufgeblühet von
ihrer Kraft verlieren. Man trocknet sie dann im Rauche,
wodurch sie die braunrothe Farbe erhalten, und zuletzt
in der Sonne. Sie haben einen äußerst scharfen, bren¬
nend gewürzhaften Geschmack; und ein daraus destillir-
tes Oel ist so scharf, daß es äußerlich die Haut entzün¬
det, und als ein atzendes Mittel gebraucht wird, auch
zur Stillung der Zahnschmerzen taugt. Diese Nelken
wachsen fast einzig ans den Molukkischen Inseln, und
die Holländer, die Herren dieser Inseln, halten den An¬
bau der kostbaren Baume sehr geheim, damit sie den
Vortheil dieses Handelsartickels allein haben. Ja man
erzählt, daß sie den Baum überall ausgerottet, und
nur auf den Inseln Ambvina und Ternate nachgelassen
harten, um ihn bloß sich zu bewahren. — Der M u ß-
katennußbaum ist einem Birnbaum ähnlich, und
tragt das ganze Jahr hindurch runde Steinfrüchte wie
Aprikosen, die man zwei bis dreimal des Jahres sam¬
melt. Das Fleisch, welches den Stein oder die Nuß
umgiebt, ist röthlich, saftig und von herbem Geschmack;
wird aber, wenn die Nüsse reif sind, abgeschält und
weggeworfen. Unter dem Fleisch ist die ganze Nuß mit
einem braunrothen netzartigen Gewebe überzogen. Die¬
ses wird mit einem Messer behutsam abgehoben, an der
Sonne getrocknet, mit Seewasser besprengt, und dann
wieder im Schatten getrocknet, wodurch es eine pome¬
ranzengelbe Farbe annimmt. Dieses getrocknete Gewe¬
be nennen wir Muskatenblüthe. — Die Nüsse,
welche in einer schwarzen holzigten Schale sitzen, trock¬
net man an der Sonne und durch Ranch, bis sie in der
Schale klappern. Dann schlagt man sie auf, sondert
sie, unb taucht sie einigemal in Kalkwasser, worunter
Seewasser gemischt ist. Dies geschieht, damit sie nicht
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