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war, und des Goldes wegen fleißig nach Guinea
geschifft wurde, unterblieben doch für einige Zeit
Entdeckungsreisen. Erst nach 1481 dachte man wie¬
der an Heinrichs Plane, schiffte weiter überden Ae-
guator hinaus, fand, daß Afrika sich immer weiter
nach Osten abschregte, und 1486 erreichte Bar¬
tholomaus Diaz das Vorgebirge der gti*
ten Hoffnung, wie König Johann 1!. von Por¬
tugal es nannte; denn nun hoffte er gewiß, sey der
Seeweg nach Indien gefunden. —* Dennoch zau¬
derte man ii Jahre, ehe man diesen Weg versuch¬
te. 1497 schiffte endlich Vasko de Gama mit 4
kleinen Schiffen und 160 Mann ab, kam unter
furchtbaren Stürmen um das Vorgebirge der guten
Hoffnung herum, segelte an Afrikas Südostküste
hinauf, bei Mosambique vorbei, bis nach Me¬
li nd a. Hier horte erbestimmt von Handelsverkehr
zur See mit Ostindien; und von afrikanischen See¬
fahrern geleitet, landete Vasko de Gama 1498 in
Kalikut auf der Küste Malabar-. Zu seinem
Staunen fand er hier ein Volk in blühendem Wohl«
siande. Er suchte ein Handelsbündniß mit demZa-
morin von Kalikut zu schließen. Allein die Maho-
medaner, welche bisher den Handel mit den indi¬
schen Produkten nach Aegypten gehabt hatten, mach¬
ten die Portugiesen verdächtig, und Vasko entrann
kaum 1499 mit seinen Schiffen. Doch war der
Weg nach Ostindien gefunden.
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Ehe dieser gefunden wurde, kam ein Genueser,
Christoph Kolumbus, der schon als Knabe
die Erdkunde mit Eifer getrieben hatte, auf den Ge-