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Vornehmen und Reichen unterdrücken lassen. Diese
wollten die Vortheile des Krieges und alle vbrigkeitli-
chen Aemter allein haben. Das Volk widersetzte sich,
und errang endlich, wiewohl erst nach langem Kampfe,
gleiche Rechte mit den Vornehmen. Nun,àr ward
es übermüthig, ließ sich gern schmeicheln und bestechen,
und so entstanden Parteien in dem verführten Volke,
und daraus die blutigsten Bürgerkriege.
26.
Als die Römer den Tarentinern in Unter-Italien
Unterjochung droheten, riefen diese den Pyrrhus aus
dem nördlichen Griechenlande zur Hülfe, 280 vor Chr.
Er kam mit einem großen Heere und mit Elephanten.
Diese den Römern bis dahin unbekannten Thiere mach¬
ten in der Schlacht die Pferde scheu, und die Römer
wurden geschlagen, wiewohl auch Pyrrhus viel Men-
scheu verlor. — Er ließ Frieden anbieten; aber durch
die feurige Rede eches Greises ermuntert, schickten die
Römer ihm die Antwort zurück: es sei nicht eher an
Friedensunterhandlungen zu denken, bevor nicht Pyr¬
rhus Italien verlassen habe. — Drauf suchte der Kö¬
nig einen angesehenen, aber armen Römer, Fabri-
ci us, zu bestechen; dieser wies das Geld zurück. Er
wollte ihn durch einen Elephanten schrecken; doch der
Römer kam nicht aus seiner Fasiung. — Pyrrhus
siegte nun zwar in einem zweiten Treffen, verlor aber
so viel Menschen, daß er die Bitte der Sicilier, ihnen
zur Hülfe zu kommen, gern als einen Vorwand, Ita¬
lien zu verlassen, benutzte, und nach der Insel hin-
überschiffte. — Rach zwei Jahren kam er wieder.
Indeß hatten die Römer das Mittel gelernt, die Ele¬
phanten zu schrecken; sie warfen Pechkranze unter die