87
Dieses grobe Geschütz führte um 1380 ans die Er-
findung der H a n d b ü ch s e n. Auch diese scheinen eine
deutsche Erfindung zusein. Anfangs waren es nur
kleine tragbare Kanonen, die man mit einer Lunte 06.'
feuerte. Darauf ward 1517 in Nürnberg das deut-
sche Feuerschloß erfunden: ein Hahn mit einem
eingeschraubten Kiesel/ und einem davor umlaufenden
stählernen Rade, welches ans dem Kiesel Funken schlug.
Endlich erfanden die Franzosen den Hahn mit der Pfan¬
ne, und gebrauchten stakt des gewöhnlichen Feuersteins
eine härtere Art desselben, die man Flint nannte; wo¬
her die Handbüchsen selbst den Namen der Flinten
erhielten. — Die Flintensteine werden vorzüglich in
Frankreich gefunden; vielleicht aber findet man auch in
andern Gegenden noch Ftiutensieinbrüche, wie man de¬
ren schon in Holland und Tyrvl entdeckt hat. — Das
Schießgewehr erlaubt zwar weniger persönliche Tapfer¬
keit, macht aber die Schlachten minder blutig.
49.
Wohlthätiger für die Menschheit find folgende Er¬
findungen geworden.
1. Das Leinenpapier. Vor Christi Geburt
schrieb man auf Blättern, die aus den Wurzelfasern der
ägyptischen Papyrusstaude bereitet!waren. Darauf
erfand man das Pergament; das sind gegärbte Schaafr
oder Ziegenfälle, mit Kunst geglättet. Nach Christi
Geburt lernte man das Baumwollenpapier ken¬
nen, eine Erfindung der Chinesen, das durch die Bu¬
charei zu den Arabern, durch die Araber nach Con-
stantinopel, und von da nach Italien und dem übrigen
Europa kam. Es war dünner und bequemer als Per¬
gament, blieb aber doch immer sehr kostbar. Daher