Full text: Das Mittelalter (Theil 2)

als Republik. Zweiter Abschnitt. 200—133. 
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Zweiter Abschnitt. 200—133. 
a) 200 — 189. 
J.v.Chr. J. d. St. 
Aeussere Geschichte. 
Innere Geschichte. 
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Erster macedonischer Krieg gegen König Philipp.1 
r Consul P. Sulpicius Galba landet in lllyrien und macht in 
diesem2 
wie in dem folgenden Jahre nur geringe Fortschritte.3 
Der Consul T. Quintius Flamininus dringt in Thessalien ein.4 
Der achäische Bund wird von ihm für Rom gewonnen.5 
Nach fruchtlosen Friedensunterhandlungen6 Philipp bei Cynos- 
cephalae entscheidend geschlagen.7 
Friede mit Philipp.8 
Die griechischen Städte für frei erklärt.9 
Ennius, der Vater der römischen Dicht¬ 
kunst,'1 M. Porcius Cato, Redner, Rechts- 
gelehrter , Geschichtsschreiber,b T. Mac- 
cius Plautus, Lustspieldichter. c 
Die Lex Porcia de tergo civium.d 
Die Zahl der Prätoren auf 6 er¬ 
höht. e 
1) Liv. XXXI, 1 : Pacem Punicam bellum Macedonicum excepit, 
periculo haudquaquam comparandum aut virtute ducis aut militum 
robore (Philipp konnte nicht viel mehr als 25000 Mann aufstellen, 
s. Liv. XXXI, 34. XXXIII, 4), çlaritate regum antiquorum vetusta- 
que fama gentis et magnitudine imperii, quo multa quondam Eurôpae, 
maiorem partem Asiae obtinuerant armis, prope nobilius. Die 
Ursache des Krieges ist die Besorgniss vor den grossen Rüstungen 
des Königs, s. £iv. XXXI, 3, und vor seinen Fortschritten und Plänen 
in Asien. Er hatte nämlich nach dem Tode des Königs Ptolemäus IV. 
Philopator (im J. 205) mit Antiochus dem Grossen ein Biindniss 
gemacht, um das Reich der ägyptischen Könige zu erobern, s. Liv. 
XXXI, 14. jFol. XV, 20, 1, war deshalb auch schon in Asien ein¬ 
gedrungen, hatte, wahrscheinlich im J. 201, mehrere Städte erobert, 
s. Pol. XY, 20 — 24. XVI, 1 —12. 24. Liv. XXXI, 14, und stand 
jetzt vor Abydos, welches er belagerte und endlich auch eroberte, 
s. Pol. XYI, 29 — 34. Liv. XXXI, 17 — 18. Hierzu kommen noch 
die Beschwerden über die den Carthagern in den letzten Jahren des 
Krieges vertragswidrig geleistete Hülfe, s. Liv. XXXI, 1 vergi. 
XXIX, 4. XXX, 42, und über die Feindseligkeiten gegen Athen, s. 
Liv. XXXI, 14. Die Bundesgenossen der Römer sind ausser Attalus, 
König von Pergamum, und den Rhodiern, welche beide schon in 
Asien mit Philipp Krieg geführt hatten, und den Athenern einige 
kleine Könige aus der Nachbarschaft des macedonischen Reiches, 
Pleuratus, Sohn des Scerdilädus, Amynander, König der Athamaner, 
und Bato, ein König der Dardaner, s. Liv. XXXI, 28. Nach einigem 
Schwanken schliessen sich auch die Aetoler noch im J. 200 wieder 
an die Römer an, s. Liv. XXXI, 29 — 32. 40 — 42. 
2) S. Liv. XXXI, 27. 
3) S .Liv. XXXI, 33 — 28. Seine Unternehmungen beschränken 
sich auf erfolglose Züge an der Grenze von Macédonien und auf 
einige unbedeutende Treffen. Gleichzeitig beunruhigt die römische 
Flotte in Verbindung mit der des Königs Attalus und der Rhodier 
die Seestädte und Inseln, welche in der Gewalt Philipps sind, s. 
Liv. XXXI, 22— 26. 44 — 46. 
4) Philipp hatte eine feste Stellung am Aous. Hieraus vertreibt 
ihn Flaminin, s. Liv. XXXII, 11 —12, und folgt ihm nach Thes¬ 
salien , wohin auch die Aetoler und Athamaner einen Einfall gemacht 
hatten, s. ebendas. XXXII, 13—15. Von Atrax muss indess der 
Consul abziehen und geht nunmehr nach Anticyra in die Winter¬ 
quartiere, s. ebend. XXJLII, 17 — 18. Während dem hatte die Flotte 
Eretria und Carystus genommen, s. ebendas. XXXII, 16 —17. 
5) S. Liv. XXXII, 29 — 32. 
6) Solche Friedensunterhandlungen waren schon im Anfange des 
Jahres 198 vergeblich gepflogen worden, s. Liv. XXXII, 10, im 
letzten Winter mit grösserem Ernst, wenigstens von Seiten des Phi¬ 
lipp, s. Liv. XXXII, 32 — 37. Pol. XVII, 1 — 12. Das zweite Mal 
scheiterten sie an der Forderung der Römer, dass Demetrias, Chaléis 
und Corinth, „die Fesseln Griechenlands", frei sein sollten. 
7) S. Liv. XXXIII, 7—10. Pol. XVIII, 2 — 10. Die beider¬ 
seitigen Heere : Macedonum phalangem — : decern et sex milia mili¬ 
tum haec fuere, robur omne virium eius regni; ad hoc duo milia 
caetratorum, quos peltastas appellant, Thracumque et Ulyriorum 
(Trallis est nomen genti) par numerus bina milia erant, et mixti ex 
pluribus gentibus mercede conducti auxiliares mille ferme et quin- 
genti, et duo milia equitum. Cum iis copiis rex hostem opperiebatur. 
Romanis ferme par numerus erat, equitum copiis tantum, quod Aetoli 
accesserant, superabant (Liv. XXXIII, 4). Ausgang der Schlacht: 
caesa eo die octo hostium milia, quinqué capta, Liv. XXXIII, 10. 
8) Die Bedingungen des Friedens s. Liv. XXXIII, 30: ut omnes 
Graecorum civitates, quae in Europa quaeque in Asia essent, liber- 
tatem ac suas haberent leges, quae earum sub dicione Philippi fuissent, 
praesidia ex his Philippus deduceret. — captivos transfugasque reddere 
Philippum Romanis (piacere) et naves omnes tectas tradere praeter 
quinqué et regiam unam inhabilis prope magnitudinis, quam sexdecim 
versus remorum agebant; ne plus quinqué milia armatorum haberet 
neve elephantum ullum; bellum extra Macedoniae fines ne iniussu 
senatus gereret; raille talentum daret populo Romano, dimidium 
praesens, dimidium pensionibus decern annorum. — In haec obsides 
accepti, inter quos Demetrius Philippi filius. Vergi. Pol. XVIII, 
19 — 22. 25. 27. 
9) S. Liv. XXXIII, 31—33. Flaminin verkündigte diesen Be- 
schluss zum unermesslichen Jubel aller Griechen auf den Isthmien. 
Vor der Hand behielten die Römer Acrocorinth, Chalcis und Deme¬ 
trias, bis 194, s. Liv. XXXIV, 49 — 51. Pol. XVIII, 28 — 31. — 
a) Ennius ist im Jahr 239 geboren, s. Varr. b. Gell. XVII, 21, 43. 
Cic. Tuse. I. §. 3, und 169 gestorben, s. Cic. Brut. §. 78. Sein Geburts¬ 
ort ist Rudiae, s. Strub. VI, 3, 5, von wo ihn Cato im J. 204 mit nach 
Rom brachte, s. Corn. N. Cat. 1. Er schrieb Trauerspiele, Lustspiele, 
Satiren und Annales in 18 Büchern, ein historisches Epos, wobei er 
zuerst den Hexameter anwendete; daher Schöpfer einer neuen Prosodie. 
b) geb. 234, s. Cic. Brut. §. 61 (anders Liv. XXXIX, 40), Consul 
195, Censor 184, Cic. de sen. §. 19, gest. 149, Cic. Brut. a. a. O. Zu 
Ciceros Zeit waren noch 50 Reden von ihm vorhanden, s. Brut. §. 65. 
Sein berühmtes Geschichtswerk führte den Titel Origines. Bemer¬ 
kenswerth ist noch, dass er als Greis die griechische Sprache er¬ 
lernte, s. Cic. Acadd. II, 2, 5. de sen. §. 26. Noch vorhanden ist 
seine Schrift de re rustica. 
c) gest. 184, s. Cic. Brut. §. 60. Von 130 Comödien, die ihm 
zugeschrieben wurden, erkannte Varrò 21 als unzweifelhaft ächt an, 
s. GeU. III, 3, und diese sind bis auf eine erhalten. Sein Geburtsort 
ist nach Eusebius Sarsina in Umbrien. 
d) Cic. Pep. II. §. 54 nennt 3 Leges Porciae und sagt, dass sie 
zu den Leges Valeriae de provocatione nichts „praeter sanctionem" 
neu hinzugefügt hätten. Anderwärts wird nur eine Lex Porcia ge¬ 
nannt, s. Liv. X, 9. Sallust. Cat. 51 §. 22. Cic. pro Eab. §. 8, 12 u. ö. 
e) S. Liv. XXXII, 27, vergi. S. 44. Anm. e.-
	        
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