Full text: Noah bis Kyros (Theil 1, Abth. 1)

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den Knaben gutmüthige Menschen; diese brach¬ 
ten ihn dem Könige Polybos von Korinth und 
seiner Gemahlin Merope, die ihn an Kindes statt 
aufnahincn und ohne Wissen des LajoS groß zo¬ 
gen. Seiner dicken Fuße wegen erhielt er den 
Namen Oidipos. — Demselben blieb selbst dann 
noch, als er erwachsen war, seine eigentliche Her¬ 
kunft unbekannt; er glaubte nicht anders, als 
daß Polybos und die Merope seine Eltern waren. 
Doch begab er sich nach dem nahgelegenen Delphi, 
um von dem Orakel zu erfahren, was ihm für 
sein künftiges Leben bevorstehe, was zu der da¬ 
maligen Zeit besonders gern zu geschehen pflegte. 
„Vermeide dein Vaterland," sprach das Orakel, 
„damit du nicht deinen Vater mordest und deine Mut¬ 
ter heirathest!" „Wohl," sprach Oidipos, „will 
ich nicht nach Korinth zurückkehren; nach Theben 
will ich gehen, wo weder Vater noch Mutter 
mich finden soll." Cr ging und kam bald ins 
thcbische Gebiet. Hier, auf einem schmalen Wege, 
begegnete ihm aber ein ältlicher Mann, nnt wel¬ 
chem er in Streit gerieth. Der Alte reizt 
ihn zur Wuth und wird — vom OidipoS 
erschlagen. Cs war aber Lajos sein Vater. Oidi¬ 
pos, nicht wissend, wen er eigentlich erschlagen 
habe, setzt seinen Weg fort und kommt nach 
Theben. Hier fand ec alles in Bestürzung über ein 
Ungeheuer, welches alle ihm vorkommende Menschen 
tödtete. Cs ruhete auf einem Felsen und hieß Sphinx.
	        
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