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S ch l Ñ ch t bei Canna.
216 vor Chr. Geb. —■
— im zweiten panischen Kriege. Die Römer
hatten wieder eins der größten Heere zusammenge¬
bracht; die cs aber jetzt befehligten, waren der be¬
dächtige Cónsul £. Aemilius Paulus und
der stürmische Cónsul L. Terentius Varrò.
Beide wechselten täglich in dem Commando des
81,000 Mann starken Heeres. Sobald Han-
n i b a l die Gemüthsart des Varrò erkannt hatte,
brach er von Gerunium (Lragonara) aus, lind
lagerte sich auf einer weiten Ebene, welche nicht
weit von der Stadt Canna der Ausidus (Ofanto)
durchfloß. Varrò hatte das Commando, und »vi¬
dee den Rath des Aemilius griff er die Armee
des Hannibal an, die 40,000 Mann stark war
und eine gute Stellung hatte. Cs »vard mit der
größten Erbitterung gefochten; aber die Römer
verloren die Schlacht, 50,000 derselben bedeckten
das Schlachtfeld, Aemilius selbst fand seinen Tod.
Diese entsetzliche Niederlage schlug den Muth al¬
ler Römer nieder, die Stadt war in allgemeiner
Trauer, jedes Haus hatte einige Söhne oder Ver¬
wandte eingebüßt. Hannibal war jetzt Herr von
Unteritalia, und hätte er jetzt von Karthago aus
nachdrückliche Unterstützung erhalten, so wäre Rorn
verloren gewesen. — Hannibal ging mit seinen
Truppen in die Winterquartiere nach Campania,