ihm sogar, dell Britannikus zu begünstigen, 
was ihm gefährlich seyn würde. Was geschah 
aber nun von Nero? — Cr wußte die Agrippina 
aus seiner Nahe zu entfernen, dem Britannikus 
überreichte er, als derselbe bei ihm zu Tische 
saß, einen Becher Wein, der aber so stark vergif¬ 
tet war, daß der edle junge Mann bald zìi Bo¬ 
den fiel und sein Leben endigte. Einer der Günst¬ 
linge des Nero und Mitgenosse seiner Ausschwei¬ 
fungen war ein gewisser M. Salvius Otho; 
er machte diesen zum Statthalter von Lusitanien 
und ersah sich dessen Gattin, die schöne P o p p a a, 
zu seiner Gclicbttn — was Otho, dieser seiner 
Beförderung wegen, auch gern geschehen ließ, zu¬ 
mal da ihm die schöne Poppaa ohnehin vielen 
Aerger machte. Diese Poppaa war ein schändli¬ 
ches, herrschsüchtiges Weib. Sie wußte den Nero 
ganz zu bestricken, lind verleitete ihn noch zu grö¬ 
ßereil Schandthaten. 
Große Verschwendung und üppige Lebensart 
unter den Römern. 
War schoil zu I. Casar's Zeit die Ver¬ 
schwendung und die üppige Lebensart unter den 
Römern groß gcwcscil, so ward sie es noch mehr 
im ter seinen bisherigen Nachfolgern, besonders aber 
jetzt zu N ero's Zeit. Ueberaus groß waren die 
Slimmeil, die mail auf die Doinus, die Villa, 
die Balnea verwendete, und es herrschte im Gc-