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mit wilden Thieren auf Tod und Leben kämpfen
mußten, und so noch ein besonderes hartes Schicksal
erfuhren. Dergleichen geschah auch zu Berytos
und in anderen Städten. — Titus hielt, seiner
Siege über die Juden wegen, einen glänzenden
Triumph, in welchem die reichen Tempelgefäße zur
Schau getragen wurden, auch Johannes und Si¬
mon gefesselt vor ihm hergehen mußten.
?. Fl. Vespasianus.
Claudius Civilis. — Julius SabinuÑ.
Das durch Verschwendung und innere Kriege
fast zu Grunde gerichtete Reich erhielt an T. Fl.
Vespasianìls einen Beherrscher, wie es ihn ge¬
rade bedurfte. Er war möglichst bemühet, die
Ordnung im gesummten Heere, wie in den Staats¬
abgaben, wieder herzustellen; die Gerechtigkeits-
pslege zu verbessern und kräftig zu handhaben; die
zerstörten Städte wiederaufzubauen, Künste, Han- "
del und Schifffahrt zu beleben, und die Wissen¬
schaften in Aufnahme zu bringen. Außer dem
Kriege gegen die Juden beschäftigte ihn aber, gleich
beim Antritt seiner Regierung, ein noch viel be¬
deutenderer Krieg, nämlich der mit den Batavern
(einer germanischen Völkerschaft in den heutigen
Niederlanden) und mit ihren Verbündeten, die sich,
unter Anführung des Cl a u d i u s Civilis, eines
Bataviers, seit dem Jahre 69 ». Chr. G. von dem
Drucke der Römer zu befreien suchten. Sie mach-