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folge; fiele aber dieser erste Friihlingsvollmond auf
einen Sonntag, so sey das Fest acht Tage später
zu feiern. Und so verblieb es denn auch für die
folgenden Zeiten. Noch wurde aber hierselbst von
Constantinus die geistliche Gerichtsbarkeit mehr in
Ordnung gebracht und von ihm die Bischöfe von
Rom, Alexandria und Antiochia zu Patriarchen
oder Oberhäuptern der Kirche erklärt, zu wel¬
chen man in der Folge den Bischof zu Constan-
tinopoliS und den zu Jerusalem noch hinzufügte,
so daß nun dieser Patriarchen fünf waren.
Vandalen in Pannonien.
Anbau von Byzanz zur Roma nova.
Des CrispuS Tod.
(325.)
Den Vandalen, welche von den Gothen aus
dem westlichen Theil von Dacien (Siebenbürgen
und einem Theile Ungarn's) verdrängt worden
waren, erlaubte C o n sta n ti n u s, sich in Pan¬
nonien niederzulassen, wofür sie sich aber ver¬
pflichten mußten, den Römern im Kriege Hülfe zu
leisten. Auch beschloß er die Verlegung der Resi¬
denz von Rom nach Byzanz, und ließ diese Stadt
zu einem neuen Rom, Roma nova, überaus schön
anbauen, wobei er denn auch auf prachtvolle Kir¬
chen insbesondere Bedacht nahm. Dieser Anbau
dauerte bis zum Fahre 334, demnach neun Fahre.
Ihm erging es aber im Fahre 325 wie einst dem