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Chlodwig wird König der salischen Franken.
481.
und in derBesiegungdes Syagrius
Begründer des F r a n k e n r e i ch s
in Gallien.
Im Jahre 481 starb C h i l d e r i ch, der Kö¬
nig der salischen Franken, und ihm folgte als solcher
sein und der Basina Sohn, Chlodwig, ein
Jüngling von 16 oder gar 15 Jahren. Die er¬
erbte Herrschaft des Chlodwig in Gallia erstreckte
sich aber nur auf ein kleines Land; sie möglichst
zu erweitern, schien und blieb ihn» daher auch die
wichtigste Angelegenheit. Vor allen war es Sia-
grius, der römische Statthalter über einen noch
ansehnlichen Theil Galliens, den er darum zu be¬
kriegen gedachte. Chlodwig suchte nun Gelegen¬
heit zum Kriege, verband sich gegen den Sia-
grius mit noch drei anderen Franken-Königen,
und besiegte ihn im Jahre 486 bei Soisson. Sia-
grius nahm die Flucht zu Alarich II., König
der Westgothen. Chlodwig, um einen Vorwand
zum Kriege auch mit diesem Volke zu bekommen,
forderte den Flüchtling von Alarich II., und dieser
war feig genug, ihn auszuliefern. Chlodwig, voll
Aerger, daß er sich so getauscht sah, ließ den un¬
glücklichen Siagrius nun hinrichten. Indem aber
Chlodwig die Herrschaft der Römer in Gallien en¬
dete und dadurch die seinige bedeutend vergrö-