64
tete. Indeß erwies er ihr doch die Gefälligkeit
und ließ den biedern Mann in's Gefängniß setzen,
aus welchem er auch nicht wieder befreit wurde;
doch war cs seinen Jüngern erlaubt, ihn zu besu¬
chen und mit ihm zu sprechen.
Zesus'ö wunderthatige Heilung mehrerer
Kranken.
Je stk s befand sich nach dem gefeierten Oster¬
feste wieder in Galiläa. Hier war er eines Ta¬
ges eben vom Berge gekommen, wo er vor vielem
Volke gesprochen hatte — die so genannte Berg¬
predigt — da kam zu ihm ein Aussätziger, *)
der siel vor ihm nieder auf sein Angesicht und
sprach: Herr, so Du willst, kannst Du mich wohl
reinigen. Jesus streckte seine Hand aus, rührte
ihn an und sprach: Ich will cs thun. Sey ge¬
reinigt. Sage es jedoch niemand, **) sondern
gehe hin und zeige dich den Priestern und opfere
für deine Reinigung, ***) wie Moses geboten
*) D. h. einer, der den Aussatz hatte, eine hartnäckige,
ekelhafte, schwer zu heilende Haut-Krankheit. Wer
sie hatte, durfte nicht eher wieder mit Menschen um¬
gehen, als bis ihn der Priester für rein erklärt hatte.
**) Vermuthlich, um unnöthiges Aufsehen zu ver¬
meiden oder um ein Beispiel der Wohlthätigkeit im
Verborgenen zu geben oder damit die Priester, wenn
sie hörten, Jesus habe ihn gesund gemacht, nicht
erklären möchten, er sey noch nicht gesund, und
dürfte so auch noch nicht mit Menschen umgehen.
***) Sobald die Priester — denn die waren zugleich
Volksärzte — ihn für gesund erklärten, mußte cr