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anvertraut habe, treu zu leben und zu sterben.
So blieb er denn — ungeachtet Conftantinopel
auch noch von anderen Feinden, namentlich den
Avaren, bedroht war. Nur mit Mühe ließ sich
der stolze Khosru II. endlich zu Friedensunter¬
handlungen bewegen, und bewilligte denn den Frie¬
den unter der Bedingung: daß die Perser alles
eroberte Land behalten, und Heraklius sich zu ei¬
nem jährlichen Tribut von tausend Talenten Gol¬
des, tausend Talenten Silbers, tausend seidnen
Gewändern, tausend Pferden, und tausend Jung¬
frauen verpflichte. Dem Khosru verblieben alle
erbeuteten Kostbarkeiten, so auch das heilige Kreuz,
welches er aus Jerusalem mit sich genommen hatte.
Agilulf und sein Nachfolger Adaluald.
Im Jahre 615 starb Agilulf, nachdem er
32 Jahre rühmlich regiert hatte; ja man betrach¬
tet ihn als den wahren Stifter des longobardi-
schen Reichs. Ihm folgte als König der Longo-
barden sein Sohn Adaluald (Adelivald) — der
zwei Jahre vorher schon war gekrönt worden —
unter der Vormundschaft seiner Mutter; denn dem
Willen des Agilulf zu Folge sollte von ihm an
das Reich ein Crbrhum seyn.
Muhamed's Flucht von Mekka.
(622.)
Ab ul Kasem (Muhamed) erregte durch
seine neue Glaubenslehre, besonders bei seinem