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(Abul Kasem) Muhamed.
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Ab ul Kasem oder, wie er jetzt nur ge¬
nannt wurde, Muhamed, fand in seinen An¬
hängern bald eine ansehnlich bewaffnete Schaar,
"ud er suchte denn auch mit Gewalt der Waffen
zu erzwingen, wo Güte nichts auszurichten ver¬
mochte. Bei Bedr vor Mekka erkämpfte er den
ersten Sieg. Hier lebte man nun in der größten
Angst, und fürchtete, daß er sich entsetzlich rachen
werde, wenn er die Stadt, wie es jetzt leicht ge¬
schehen konnte, erobert haben würde. Allein Mus
hamed bewies, als er sich dieser Stadt bemäch¬
tigt hatte, die größte Schonung und Milde, was
ihm nicht minder viele Anhänger erwarb, so daß
ihm nun schon ein Heer von 30 tausend Mann
zu Befehle stand. Nach Mekka's Eroberung er¬
ging sein Gebot an den Heraklius von Con-
stantinopel, Khosru von Persien, an die arabi¬
schen Emirs, den Negush, den Statthalter Ae¬
gyptens: „Im Namen dessen, der Himmel und
Erde und von Ewigkeit her arrf ewige Zeiten den
Islam hervorgebracht hat, glaubt an Muhamed,
Lehrer des göttlichen, allgemeinen GesetzesVer¬
fehlte er auch bei ersteren Beiden seine Absicht,
so erklärten sich doch um so williger die mächti¬
geren, dann auch die schwächeren arabischen Emirs
für ihn, und verhalfen ihm so zu einer furchtba¬
ren Heeresmacht, die sich auf 100 tausend Mann