418 
Treffen machte Ludwigs Oberfeldherr, Siegfried 
Schweppermann, ein nürnberger Ritter. Friedrich 
von Oesterreich erwartete noch zur Verstärkung seinen 
Bruder Leopold, die «vornehmste Stütze, auf die er ge¬ 
rechnet hatte; die an ißn abgesandten Boten waren aber 
aufgefangen worden, und so mußte er ohne ihn den ge¬ 
fährlichsten Kampf um Krone, Freiheit und Leben be¬ 
stehen. 
Das Zeichen zum Angriff wurde gegeben. Angethan 
mit einer prächtigen vergoldeten Rüstung und einem 
schimmernden Helm mit dem Reichsadler und mit Fe¬ 
dern geschmückt, stand Friedrich zu Pferd an der 
Spitze seines Heeres. Der baierische Feldherr Schwep¬ 
permann zeigte ihn der Horde Reiter, die er auf beide 
Flügel seiner Schlachtordnung gestellt hatte, und befahl 
ihnen, diesen goldenen Ritter nicht aus den Augen zu 
lassen. Der Burggraf von Nürnberg sonderte sich hier¬ 
auf ab mit 500 Reitern, um dem Feind in den Rücken 
zu fallen, und nun begann das mörderische Treffen, in 
welchem sogleich die Böhmen, die für Ludwig fochten, 
von den Ungarn in Unordnung gebracht worden, die 
Baiern selbst aber standen unerschütterlich. Auf der öster¬ 
reichischen SHte focht Friedrich, der Schöne, wie ein 
Löwe, und gegen fünfzig Feinde fielen, wie man ver¬ 
sichert, unter seinen Streichen. Noch immer schwankte 
der Sieg hin und her; jetzt aber erschien in dem Rücken 
der Oesterreicher der Burggraf von Nürnberg mit seinen 
fünfhundert Reitern, die anfangs für befreundete Trup¬ 
pen angesehen wurden, und nun war der Unordnung 
und Bestürzung im österreichischen Heere nicht länger zu 
steuern. Der tapfere Friedrich stürzte mit seinem ver¬ 
wundeten Schlachtrosse; ein furchtbarer Ritter, mit einem 
Rindsmaul auf dem Schilde, streckte die Hand nach ihm 
aus und packte ihn; Friedrich aber wollte sich an nie-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.