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Treffen machte Ludwigs Oberfeldherr, Siegfried
Schweppermann, ein nürnberger Ritter. Friedrich
von Oesterreich erwartete noch zur Verstärkung seinen
Bruder Leopold, die «vornehmste Stütze, auf die er ge¬
rechnet hatte; die an ißn abgesandten Boten waren aber
aufgefangen worden, und so mußte er ohne ihn den ge¬
fährlichsten Kampf um Krone, Freiheit und Leben be¬
stehen.
Das Zeichen zum Angriff wurde gegeben. Angethan
mit einer prächtigen vergoldeten Rüstung und einem
schimmernden Helm mit dem Reichsadler und mit Fe¬
dern geschmückt, stand Friedrich zu Pferd an der
Spitze seines Heeres. Der baierische Feldherr Schwep¬
permann zeigte ihn der Horde Reiter, die er auf beide
Flügel seiner Schlachtordnung gestellt hatte, und befahl
ihnen, diesen goldenen Ritter nicht aus den Augen zu
lassen. Der Burggraf von Nürnberg sonderte sich hier¬
auf ab mit 500 Reitern, um dem Feind in den Rücken
zu fallen, und nun begann das mörderische Treffen, in
welchem sogleich die Böhmen, die für Ludwig fochten,
von den Ungarn in Unordnung gebracht worden, die
Baiern selbst aber standen unerschütterlich. Auf der öster¬
reichischen SHte focht Friedrich, der Schöne, wie ein
Löwe, und gegen fünfzig Feinde fielen, wie man ver¬
sichert, unter seinen Streichen. Noch immer schwankte
der Sieg hin und her; jetzt aber erschien in dem Rücken
der Oesterreicher der Burggraf von Nürnberg mit seinen
fünfhundert Reitern, die anfangs für befreundete Trup¬
pen angesehen wurden, und nun war der Unordnung
und Bestürzung im österreichischen Heere nicht länger zu
steuern. Der tapfere Friedrich stürzte mit seinem ver¬
wundeten Schlachtrosse; ein furchtbarer Ritter, mit einem
Rindsmaul auf dem Schilde, streckte die Hand nach ihm
aus und packte ihn; Friedrich aber wollte sich an nie-