Full text: Die Vaterländische Geschichte für Stadt- und Landschulen

55 
B. Als Christ: barmherzig. Als aus dem Salzburgischen 
die Protestanten vertrieben wurden, nahm er 17000 der¬ 
selben in sein Land auf und gab ihnen in X. ]tpreuten 
Wohnsitz und 6 Millionen Thaler zur Aufhülfe. 
C. Als Feldherr l. liebte er große Soldaten. Sein 
Garde - Regiment in Potsdam war weltberühmt. Es 
zählte 4000 Riesen, welche von ihm »die langen Kerls«, 
auch wohl »meine lieben, blauen Kinder« genannt 
wurden. 
2. führte er den nordischen Krieg. In dem söge- 
nannten »nordischen Kriege« war Friedrich Wilhelm 
von den Schweden angegriffen worden. 1720 wurde zu 
Stockholm der Friede geschlossen. Friedrich Wilhelm 
erhielt Vorpommern bis zur Peene, auch Stettin, 
die Inseln Usedom und Wollin. 
3. hinterließ einen Staatsschatz. Als er starb, hinter¬ 
ließ er ein Heer von 84000 Mann und einen Staats¬ 
schatz von 9 Millionen Thalern. 
46. Friedrich II. als Kronprinz. 
A. Strenge Erziehung. Um etwas Rechtes ans seinem 
Fritz zu machen, erzog der Vater ihn sehr streng. Schon 
nach vollendetem 7. Lebensjahre mußte Fritz mit dem 
Gewehre excerciren und selbst bei rauhem Wetter auf dem 
Schloßhofe Wache stehen. Im 11. Jahre kommandirte 
er schon im Lustgarten zum Entzücken seines Vaters seine 
Compagnie Cadetten, bestehend aus 110 Edelknaben. 
B. Folge: 1. bewirkte Spannung. Die alltäglichen Waffen¬ 
übungen wurden dem nach Wissenschaften durstenden Sohne 
bald lästig. Mächtig trieb es ihn zur Dichtkunst und 
Musik. Einst überraschte ihn der König beim Musi¬ 
ciren aus der Flöte. Sofort warf dieser ihm Bücher 
und Schlasrock in das Feuer. Es folgte eine derbe
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.