brach sie, und jagte sie in unaufhaltsame Flucht. Bei
Hochstädt waren die Franzmänner kaum vollständiger ge¬
schlagen worden; 20,000 gingen an Tobten, Verwunde¬
ten und Gefangenen verloren; 86 Kanonen und 60 Fah¬
nen fielen in die Hände der Ueberwinder. Siegreich
durchzog nun Marlborough Brabant und. Flandern
und nahm alle festen Platze ein.
Die Schlacht bei Ramillies wurde am 23. Mai
1706 geschlagen. Einige Monate darauf erfocht Prinz E u-
gen in Italien einen eben so glänzenden, obgleich nicht so
blutigen Sieg über die Franzosen. Sie belagerten die
Stadt Turin mit 80,000 Mann. Eugen kam von Verona
her nur mit 24,000 Mann, verband sich aber mit dem klei¬
nen Heere des vertriebenen Herzogs von Savoyen, und
griff muthig am 7. September die Franzosen in ihrem ver¬
schanzten Lager an. Die zwei ersten Anfälle waren ver¬
geblich, auf den dritten aber wurden sie geworfen und
mit Hinterlassung von 6000 Tobten und Verwundeten
in die Flucht geschlagen. Viele tausend Gefangene, die
Pferde von 13 Regimentern abgestiegener Dragoner,
5000 Maulesel, 2000 Ochsen, 215 Stück Geschütz, 80,000
Fässer Pulver und eine ungeheure Menge Kugeln, Bom¬
ben und Granaten fielen in die Hände der Sieger. Ge¬
neral Marsin, der die Belagerung geleitet hatte, war
tödlich verwundet und gefangen genommen worden. Den
folgenden Tag starb er zu Turin. Man fand bei ihm
einen versiegelten königlichen Befehl, nach welchem er
Turin den Soldaten zur Plünderung preis geben und die
Festungswerke schleifen sollte. Die Franzosen wurden
hierauf aus der ganzen Lombardei verjagt.
Schon früher wurde in demselben Zahr 1706 der
neue König Philipp V. von den englischen und portu¬
giesischen Truppen aus Madrid vertrieben und Karl III.
statt seiner in der Stadt zum Könige ausgernfen. Sie