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20. 
Friedrich der Große in der letzten Hälfte 
seiner Regierungsjahre. 
(Jahr 176z — ,786.^ 
Wir kennen Friedrich den Großen bis jetzt erst 
nur als Krieger; nun müssen wir ihn auch noch von ei¬ 
ner schönern Seite, als Fürst des Friedens und als Lan¬ 
desvater, als Wohlthäter und Beglücker seiner Unter- 
thanen, als Freund und Beförderer alles Guten und 
Schönen, kennen lernen. 
Seine erste Sorge nach wiedcrhergestelltem Frieden 
war, seinen Unterthanen nach bestem Vermögen einen 
. Theil der Leiden des Kriegs zu vergüten. Niemand 
war inniger als er durchdrungen von der Wahrheit, daß 
nicht die Völker der Könige wegen, sondern die Könige 
der Völker wegen da sind. Für sein Volk also wollte er 
leben und zuerst die Wunden, die er ihm durch seine 
Kriege geschlagen hatte, so weit es möglich war, wie¬ 
der heilen. — Der Provinz Schlesien, die fast alle ihr 
Zugvieh verloren hatte, schenkte er 17,000 Pferde, gab ihr 
Geld, erließ ihr einen Theil der rückständigen Steuern. 
Ter Provinz Pommern überließ er alle noch übrigen Vor- 
räthe in seinen Magazinen, auch über 12,000 Stück 
Pferde. In der Provinz Neumark ließ er über 2000 
abgebrannte Gebäude auf seine Kosten wieder Herstellen, 
gab manchem Dorfe allein 6 bis 700 Thaler, um sich da¬ 
für Zugochsen anzuschaffen, ließ über 68,000 Stück 
Schafe, über 6000 Pferde und Getreide aller Art unter 
die Einwohner anstheilen. Von dem Jahre 1763 an, 
wendete er über 40 Millionen Thaler auf Landesverbes- 
serungen. Den Gutsbesitzern in Pommern, Schlesien, 
in der Mark, lieh er viele Millionen zu einem oder zwei 
Prozenten, und die Zinsen davon wiest er zur Besol¬ 
dung der Schullehrer an.
	        
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