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den Rückweg finden konnten. Erzherzog Karl folgte
ihnen auf dem Fuße nach und fchlug fie nochmals bei
Würzburg, verließ fie auch nicht eher, als bis sie wieder
über dem Rheine waren (1796).
General Moreau, der schon bei München von den
Generalen Fröhlich und Furstenberg angegriffen
worden war, mußte, auf die Nachricht von Iourdans
Niederlage, eiligst seinen Rückzuge antreten, um nicht
abgeschnitten zu werden. Er führte sein Heer, weil er
auf der gemeinen Landstraße Aufenthalt durch feindliche
Truppen besorgte, durch die rauhesten, unwegsamsten Ge¬
birge an den Rhein zurück, konnte diesen Strom aber
doch nickt erreichen, ohne erst dem Erzherzog Karl, der
sich schnell von dem Niederrhein nach dem Oöerrhein ge¬
zogen hatte, noch eine Schlacht bei Emmen dingen zu
liefern, in welcher wieder die Teutschen siegten. Gleich¬
wohl führte der geschlagene Moreau sein Heer im An¬
gesichte des Feindes in voller Ordnung über den Fluß,
und erwarb sich durch seinen meisterhaften Rückzug, den
Ruhm eines der geschicktesten Feldherren (Sept. 1796)-
Wer hätte bei der erfreulichen Wendung, den der
Krieg in Teutschland genommen hatte, glauben sollen,
daß in dem folgenden Jahre ein so nachtheiliger Frieds
erfolgen würde? — Dieser Friede wurde durch Buo-
naparte von Italien her erzwungen. Mantua war
am 2. Fcbr. 1797 gefallen. Dem französischen Feldherrn
stand also wieder sein ganzes Heer zu Gebote und er
hatte noch Verstärkung durch die Generale Bernadotte
und Massen a erhalten. Ihm gegenüber übernahm jetzt
der siegreiche Erzherzog Karl den Oberbefehl. Sein
Heer aber war zu schwach gegen die vereinten Kräfte
seiner Feinde; er wurde von Posten zu Posten bis über
die Gebirge nach Steiermark zurückgedraugt. Die Fran¬
zosen besetzten Klagenfurt und kamen bis nach Juden-
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