Full text: Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten

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Erster Theil. Die mathematische Geographie. 
P'P' auf der südlichen Hälfte, heißt jener Raum die nördliche, dieser die 
südliche g emäß i gle Zone, weil die schief auffallenden Sonnenstrahlen 
eine mildere Wärme verbreiten, als zwischen den Tropen. Eine jede von 
diesen Zonen erstreckt sich 2372° bis 66%° vom Aequator, und hat demnach 
eine Breite von 43°; beide Gürtel zusammen genommen also 86°. 
3. Die von den Polarkreisen eingeschlossenen und um die beiden Pole 
gelegenen Räume der Erdoberfläche PPN unbP'P'S, welche 237^-2 — 47° 
breit sind, heißen die nördliche und südliche kalte Zone, weil die 
noch schiefer auffallenden oder ihnen zum Theil ganz entzogenen Sonnen¬ 
strahlen nur einen sehr geringen Grad von Wärme verbreiten können. 
8- 7. 
Die Meridiane. 
1. Wenn ein Punkt d in Fig. 3 irgend ein Ort auf der Erdoberfläche ist, 
so nennt man den Kreis, den man sich durch den Punkt b und die beiden 
Pole N und 8 gelegt vorstellt, von dem man in der Figur den Halbbogen 
NbS erblickt, den Mit ta g skr eis oder den Meridian des Ortes d. 
Die Ebene dieses Kreises heißt Mittags fläche. 
2. Für jeden Punkt auf der Erde läßt sich ein Mittagskreis denken. 
Alle Mittagskreisc sind aber größte Kreise; denn alle Mittagsfiächen durch¬ 
schneiden sich in der Erdachse NS. Alle Mittagskreise schneiden den Aequator 
AQ senkrecht, eben so auch alle Parallelkreise, weil deren Ebenen parallel 
sind mit der Aequators-Ebene. Alle Mittagskreise werden, wie jeder Kreis, 
in 360° getheilt. 
8. 8. 
Die geographische Breite und Länge. 
1. Die Parallelkreise und die Mittagskreise geben uns ein Mittel an 
die Hand, die Lage eines Ortes auf der Erdoberfläche genau anzugeben. 
Um die genaue Entfernung eines jeden Ortes nördlich und südlich vom 
Aequator bestimmen zu können, dienen die Parallelkreise. Die Entfernung 
eines Parallelkreises, der durch irgend einen Ort auf der Erdkugel geht, 
vom Aequator, heißt die gevL raphische Breite eines Orts (Latitudo). 
Es gibt eine nördliche und eine südliche Breite, je nachdem der 
Parallelkreis auf der Nord- oder Südseite des Aequators liegt. Die geo¬ 
graphische Breite wird vom Aequator nord- und südwärts bis zu den Polen 
gerechnet; sie kann daher höchstens auf 90° gehen. Zm Aequator ist sie 
0°, unter den Polen 90°. Alle Punkte die unter einerlei Parallelkreisen 
liegen, haben gleiche Breite; und umgekehrt, Punkte, die gleiche Breite 
haben, liegen unter einerlei Parallelkreisen. 
2. Durch die Meridiane wird die Lage eines Orts gegen Osten oder 
Westen angegeben. Man zieht nämlich durch einen Punkt, dessen östliche 
oder westliche Lage bestimmt werden soll, einen Meridian, und gibt den 
Abstand desselben von demjenigen Mittagskreise, welchen man als den ersten 
angenommen hat, in Graden oder Gradtheilen des Aequators oder der 
Parallelen an. Diesen Abstand nennt man die geographische Länge 
eines Orts (Longitudo). Man zählt nun von dem ersten Meridian 
entweder östlich um die ganze Erde herum, also bis 360°, oder östlich 
und westlich bis 180°, woraus die östliche und westliche Länge eines 
Orts entsteht. 
3. Zwar kann jeder Mittagskreis als erster gelten, indessen nimmt 
man gewöhnlich den Meridian als den ersten an, welcher die Spitze der
	        
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