156
" 6lima: strenge Winter, besonders im N.; starke
Sommerwärme überall; Tageslänge im S. 15 Stun¬
den, bei Kola 60 Tage.
Produkte: Getreide s60,000 Mill. Scheffel
jährlich), Hanf und Flachs fAusfuhr 15 Mill. Rthl.
jährl.], Tabak und Obst im S., Holz (treffliche
Masten und Planken, Pech, Theer). Rindvieh und
die ausdauerndsten Pferde (besonders in der Ukraine),
Schafe (an 60 Mill.; im S. mit Fettschwänzeü; Ba-
ranjen, Krimmer Felle). Talg, Iuften, Schweins¬
borsten, Pelzthiere, Renn- und Elenthiere;
viele Fische (Caviar rc.), Honig, Eisen, Kupfer.
Kunst-Produkte: wenig bedeutend; Seife und
Lichter, etwas Tuch, Leder, Waffen und Me¬
ta llwaaren. Mangel an Handwerkern; der Bauer
macht sich alles selbst; man kauft gezimmerte Häuser
auf dem Markte. — Sehr lebhafter Handel, begünstigt
durch vier Meere, durch Ströme und Canäle und durch feste
Schlittenbahnen im Winter. Obschon außer Colonial-
waaren viele fremde Fabrikate eingeführt werden, ist
doch die Bilanz bedeutend zu Rußlands Vortheil.
(Rubel, Kopeken, Dukaten, Imperiale, Papierru-
bcl).-
Einwohner: noch.auf einer niedrigeren Stufe der
Cultur stehend, als die übrigen Europäer, in 7 Haupt¬
stämmen: 1) Slaven: Russen und Polen; 2) Let¬
ten; 3) Finnen, Esthen, Lappen, Tschermissen, Tschu¬
waschen, Baschkiren; 4) Samojeden, Polarmenschen;
5) Kosaken, Tscherkassisehen Stammes; 6) Tarta-
ren; 7) viele Deutsche; 8) Juden. Die Russen
sind ein sehr abgehärtetes, kräftiges, doch noch rohes
und in Leibeigenschaft lebendes Volk. Sie erreichen oft
ein hohes Alter. Schwitzbäder und Brandtwein f6
Mill. Eimer jährlich], sind ihnen unentbehrlich. Sie
lieben Musik und Tanz, der gemeine Mann den Bart,
die Frau die Schminke! die Großen Aufwand und
Pracht (Rutschbahnen, Ostern). Griechische Kirche