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8. Nun erst richteten sich die französischen Angriffe gegen die Höhen, 
um die mit furchtbarer Erbitterung mehrere Stunden gestritten ward. 
Der englische Oberfeldherr selbst sah zwischen 6 und 7 Uhr die Lage 
seiner Armee als sehr bedenklich an. Sieben Reiterregimenter waren 
vernichtet; das Fußvolk war bis auf die Hälfte zusammengeschmolzen. 
Die vier Bataillone der Brigade Ompteda zählten nur noch zwei 
Kompagnien; die sechs Bataillone der Brigade Kielmannsegge bildeten 
kaum noch zwei schwache Bataillone. Das Heer zählte kaum mehr als 
30000 kampffähige Männer. Dennoch verlor der eiserne Mann seine 
Ruhe nicht; vielmehr ordnete er mit Besonnenheit alles an, um dem 
entscheidenden Stoße, der ihm drohte, zu begegnen. Sein Vertrauen auf 
Blüchers Hilfe stand fest. 
9. Immer neue Hausen wälzten sich gegen die englischen Reihen, die 
immer entsetzlicher gelichtet wurden. Als Wellington spät am Abend an 
den Reihen der deutschen Legion vorüberritt, bat der Oberst Halkett, der 
Herzog möge ihm einige Unterstützung senden, .„'s ist nicht möglich, 
Halkett!" erwiderte er. „Wenn das ist," antwortete der Oberst, „so 
können Sie sich auf die Brigade bis auf den letzten Mann verlassen." 
In der höchsten Bedrängnis sprach Wellington die Worte: „Ich wollte, 
es wäre Nacht, oder die Preußen kämen." Zu seinen Engländern aber 
sagte er: „Wir dürfen nicht geschlagen werden. Was würde man in 
England sagen!" Und horch! Jetzt, wo die Not am größten, erschallen 
aus weiter Ferne, dann immer deutlicher und heller die Signalhörner 
der anrückenden Preußen, der ersehnten Helfer in der Not! Hurra! Die 
Preußen kommen! 
Grosse und Otto. (Lesebuch für Bürgerschulen, herausgegeben 
vom Lehrerverein der Stadt Hannover.) 
276. Bei Sadowa. (3. Juli 1866.) 
1. Regenfeuchter Boden, naßkalter Nebel. Von den Posten 
schallt schwaches Schießen fern herüber, der dumpfe Donner eines 
Geschützes grollt durch die Morgenluft. 
Die Schlacht beginnt. Auf der ganzen Linie lebhaftes, unregel¬ 
mäßiges Schützenfeuer, nur selten von dem Brummen des schweren 
Geschützes unterbrochen. Doch bald knattert das Kleingewehr in 
vollen Salven. 
Die Division Fransecki dringt vor, ihr Führer befindet sich im 
dichtesten Kampfgewühl am Walde, nichts entgeht seinem Scharfblick, 
er ist überall zur Stelle. Langsam werden die Österreicher zurück¬ 
gedrängt, aber ein Hagel von zischenden Kartätschen und platzenden 
Granaten fährt zwischen den Baumstämmen hindurch von den Lipaer
	        
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