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Europa. 
skandinavischen Gebirge, der Ural, die Pyrenäen, daS Iberische 
Hochland und das Hochgebirge der Sierra Nevada isolirt. 
Eine gerade Linie, von dem Wesergebirge bei Minden nach der Halbinsel 
Apscheron am Caspischen Meere gezogen, bildet die Grenze des ebenen und ge¬ 
birgigen europäischen Festlandes, welche letztere in der Gebirgsmasse der 
Alpen (4800 lUM.) seine Haupt-Veste hat; als Fortsetzung der West-Alpen 
erfüllen die Apenninen die italische Halbinsel, als Fortsetzung der Ost-Alpen 
das griechisch-makedonische Gebirge mit dem Balkan oder Hämus die grie¬ 
chische Halbinsel. Um die Alpen legt sich im W., N. und O. ein Kranz von 
Mittelgebirgen, vom rechten Ufer des Rhone gegen W. als westlicher Flügel 
das französische Mittelgebirge, vom linken Ufer der Donau gegen N. 
das centrale oder deutsche Mittelgebirge, von dem linken Donauufer 
gegen O. als Oststügel das karpathische Gebirgssystem. 
Einen bedeutend größeren Raum (| Europa's ist Hochland, fast f Tiefland) 
nimmt das europäische Tiefland ein, das im W. und N. vom Meere be¬ 
grenzt wird, im N.-O. und O. bis an die Grenze des Erdtheils reicht und 
jenseits derselben in den Steppenflächen von Sibirien und Turan fortsetzt, durch¬ 
zogen von zwei großen Bodenwellen, dem uralisch-baltischen und uralisch- 
karpathischen Höbenzuge. 
Aeußerst günstig ist die Bewässerung Europa's, und wenn sich auch der 
Erdtheil in der Größe der Stromgebiete mit den andern nicht messen kann, so 
stehen diese doch in der Menge der schiffbaren Flüffe nach. 
Aber nicht blos das Flußsystem, selbst das Meer hat Tbeil an der günstigen 
Bewässerung Europa's; denn kein anderer Erdtheil hat, im Verhältniß seiner 
Größe, so viele und so tief ins Land einbringende Meerbusen, so viele Straßen 
und Meerengen aufzuweisen. 
Auch den Vorzug eines gemäßigten Kl>m a s und gesunder Luft besitzt Europa 
in hohem Grade. Es kennt nicht die Kälte Sibiriens und Nord Amerika's. nicht 
die Glut Afrika's. nicht die Orkane West-Indiens und andere klimatische Extreme; 
wenn dem Boden auch die Fruchtbarkeit mancher tropischen Länder versagt ist, 
so lohnt er doch fleißige Arbeit reichlich und gestattet die Akklimatisirung 
der wichtigsten Kulturpflanzen. Vortrefflich gedeihen die Getreidearten, ja selbst 
an Tabak erzeugt Europa die Hälfte seines Bedarfs (besonders in Deutschland 
und Ungarn), und der in Klein Asien einheimische Wein wird in solcher Menge 
(113 Mill. Eimer > erzeugt (und zwar besonders in Frankreich und Deutschland), 
daß die Produktion der andern Welttheile dagegen verschwindet. In gleichem 
Maße wichtig ist die Leidenzucht (in Italien und Frankreich). Europa's 
Fauna kommt zum größten Tkeile überein mit der des benachbarten Asiens, 
doch sind das Reh, der Auerochs, die Gemse, der Steinbock und der Muflon, 
auch das Murmelthier und einige andere Europa ausschließlich eigen. Bär, 
Luä's und Wolf sind in Britannien und Deutschland ausgerottet, sonst kommen 
sie aber in allen Ländern vor, am häufigsten in Lithauen. Die Hausthiere 
finden sich in den edelsten Racen, im S.-O. auch der Büffel, ja selbst das Ka- 
meel. Steinkohlen und alle nützlichen Metalle sind in großer Menge vorhanden. 
Ouecksilber in Spanien und Jllyrien, Gold im Ural und in Siebenbürgen. 
Die Bevölkerung. Die ältesten Bewohner Europa's, von denen wir Nach¬ 
richt haben, sind die Griechen, welche schon lange vor Salomo ihre vom Meere
	        
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