Full text: Schulgeographie für die mittleren Klassen der Gymnasien, für Bürger-, Real- und Töchterschulen (Cursus 2)

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§. 593. 594. Sandwich Inseln. 
gen Bäumen. Genuß des Seewassers. Merkwürdige Wohnungen und 
ehemals kolossale Büsten aus Stein. 
$. 593. B. Nördlich vom Äquator. 1) Marianen oder Ladro- 
nen, 13 bis 20° N., eine vulkanische Inselkette, die in zerstreueten Ei¬ 
landen weit gegen N fortsetzt, fruchtbar und reich auch an Europäischen 
Hausthieren, Baumwolle, Reis und anderen einheimisch gemachten Er¬ 
zeugnissen. Die Urbewohner sind auf den meisten Inseln durch die Spa¬ 
nier, die hier herrschen, ausgerottet; die Zahl aller E. — 5000, darunter 
die Hälfte Spanier oder Philippiner. Die Insel Suam oder Guajan 
(chan) hat 20 M. Umfang und eine Stadt Agaua (ganja) mit 3000 E. 
Kleiner sind Saipan, Rora u. a. — Nördlicher liegen zahlreiche kleine 
Inseln, die sich fast nach Japan hinziehen, fast alle vulkanisch, dieSchwe- 
felinseln, die Malabrigos oder Bonin Sima, die Loffin's Inseln, deren 
eine weder vicrfüßige Thiere, noch Insecten oder Würmer haben soll. — 
2) Die Karolinen, eine von W. nach O. streichendcInselkctte, 7 bis 11° 
N., weit unbekannter als in die vorigen, von theils friedlichen, theils krie¬ 
gerischen Wilden bewohnt. Die größten Inseln sind Zap in W., Hogo, 
len in O. — 3) Die pelew (pelju) Inseln, westlich von den Karolinen, 
8 M 9° N., klein, gebirgig, fruchtbar, ohne vicrfüßige Thiere, mit 
freundlichen E., welche (1783) schiffbrüchige Engländer gastfrei aufnahmen 
und deren König sogar seinen Sohn (Libu) nach England sendete. Die 
größte Insel heißt Babelraup, eine andere Grulong. — 4) DieMulgra- 
ve's (grehws) Inseln, östlich von den vorigen, 0 bis 11° N., meistcn- 
theils KvraUenfelsen, den Niedrigen Inseln ähnlich, daher nicht eben reich 
an Erzeugnissen. Sie theilen sich in viele kleinere Gruppen, welche die 
Namen MarshaÜ's, Gilberr's, Radak's, Ralik's re. Inseln führen. Ge¬ 
trennt davon gegen SW., unter 5£ N., liegt die Insel Ualan oder 
Srrong mit gutmüthigen E. 
$. 594. IV. Nordöstlicher Archipelagus oder Sandwich Inseln. 
Sie liegen ganz getrennt von den vorigen Inseln zwischen 18 und 23° N. 
Größe aller 13 Inseln — 300 O.- M. Sie sind voll hoher Gebirge, mit 
thätigen Vulkanen, fruchtbar, mit milder gesunder Luft, jetzt noch durch 
Europäische Thiere und Pflanzen bereichert. Die E., — 150,000, ein 
höchst kunstfertiges, gelehriges Volk, haben schon starke Fortschritte in Eu¬ 
ropäischer Cultur gemacht, bauen ordentliche Häuser, Seeschiffe, dienen als 
Matrosen auf Englischen und Nordamerikanischen Schiffen und treiben 
schon Seehandel. Der vormalige König Tameamea(f 1819) war es, der durch 
eigenes Beispiel die Bildung der E. so schnell förderte. Das Christen¬ 
thum, aber freilich auch durch die despotische Strenge der Missionairs 
traurige Frömmelei, breitet sich immer mehr aus. Der jetzige König, ein 
Knabe, steht unter Vormundschaft seiner Mutter; er hat eine ordentlich 
bewaffnete Leibwache und sogar schon eine Festung und Kriegsschiffe mit 
Kanonen. Die größte Insel istOwaihi — 200Q.M. Der Berg Manna 
Tum = 15,000 F. Die Bai Darakakua, ein guter Landungsplatz. Cook
	        
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