Full text: Kleine Schulgeographie

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Afrika. 
bedeutendes Reich, bis eS zur persischen Provinz wurde. KambyseS 
525 vor Chr. Geburt. — Nach Alexanders des Großen Tode, 
der auch den Nil als Sieger begrüßte, erhielt es Macedonier zu 
Königen und Alexandria zur Hauptstadt. 
Außerdem hatten sich Fönizier od. Punier 680 vor Chr. auf der 
Küste gegenüber v. Sizilien angesiedelt und Karthago (nahe v. 
Tunis) gebaut, das mehrere Jahrh, zu Land u. Wasser mächtig war. 
Beide Staaten mit der ganzen Nordküste Afrikas kamen zuletzt (Kar¬ 
thago 146 u. Aegypten 30 vor Chr. Geb.) unter römische Herrschaft, 
deren Schicksale sie nachmals theilten. Als nämlich die deutschen 
Völker das römische Abendland durchzogen, kamen auch Vandalen 
ins alte Karthagerland, und als es nur noch ein orientalisches Rö¬ 
merreich gab, fiel die ganze Nordküste den Byzantinern anheim u. 
wurde von deren Statthaltern regiert, bis im 7. Jahrh, die Musel¬ 
männer aus Arabien eindrangen. Unter der Herrschaft des Islam 
ging alles Griechisch-Römische zu Grund, selbst das Christenthum 
wurde ausgerottet und arabische Sitte und Sprache verbreitet. Nur 
im abysfinischen Hochlande behauptete sich nach wie vor ein eigner 
christlicher Staat. Die Muselmänner gehorchten aber nicht lange 
einem einzigen Chalifen; es erhoben sich unter ihnen verschiedene 
Herrscher, worunter die von Aegypten zu Kairo sich besonders aus¬ 
zeichneten. Zuletzt, als die türkischen Os manen Koustantinopel 
genommen, gerieth auch die Nordküstc Afrikas unter ihre Oberho¬ 
heit. Aegypten erhielt 1518 einen türkischen Pascha; Tripolis, Tunis 
und Algier wurden Raubstaaten unter türkischen Dey's. Spanien 
gegenüber, am atlantischen Meer und am hohen Atlas, entstand 
ein eigner moslemischer Kaiserstaat zu Marokko. 
Das übrige Afrika ist erst seit 400 Jahren ein Gegenstand eu¬ 
ropäischer Entdeckungen geworden. Der Portugiese Diaz sah zuerst 
1486 das Cap der guten Hoffnung, Vasco de Gama umschiffte 
cs und besuchte die Ostküste, als er nach Indien fuhr. Niederlassun¬ 
gen sind seitdem von Europäern angelegt, und kühne Reisende, fast 
alle das Opfer ihrer Wißbegierde, suchten ins Innere einzudringen. 
Der größte Theil Afrikas ist noch immer als unbekannt zu betrachten. 
Die einzelnen Länder und Staaten. 
§. 4. Die Nilländer. — a) Habesch oder Abys- 
sinien, in den niedern Gegenden sehr heiß, im Gebirg ge¬ 
mäßigt, im Ganzen fruchtbar, beinah von der Größe Deutsch¬ 
lands. Ein großer Theil der Bewohner hat christl. Kirchen u. 
Gebräuche, die andern sind Muhamedaner, heidnische Neger
	        
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