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Republik Venedig endete, auch italische Sprache verbreitet hat. Auf Cor fu,
m gleichnamiger Stadl> ist der Hauptsitz der Regierung, die aus Deputirten
und Senat mit einem Präsidenten besteht. Zugleich befindet sich daselbst der
-rittische OberrEommissarius und die von Britten kommandirte Garnison.
§. 5. Italien.
Das Land.
Stiefelgestalt mit hohem Absatz und Sporn. Am letzteren die Ecke Testa«
tburm ob. Cap des Bergs Gargano, am Absatz C. Leu ca, ehm. Iapygium,
an der Fußspitze Cap Spartivento, ehm. Zefyrium. Das Adriameer bildet
die Golfe von Venedig und Manfredonia, das ionische den Golf von
Tarent, das tyrrhenische od. betrurische (so hießen vor Alters die Gewässer
westl. der Halbinsel) die Busen von Salerno, Neapel, Gaeta und von
Genua, nebst andern. Die breite Meerstraße Otranto's trennt den
Absatz von Griechenland; der Fuß wurde ohne die Enge Messina's mit
Sizilien verbunden sein. Bei Insel Elba die Enge ».Piombino — Länge
von den Alpen bis Spartivento 150 Meil. ; Flächeninhalt 5760 Qm. mit
21 Mill. Bew.
Das hohe Alpengebirg (vorhin Seite 130 ff.) umfaßt den Norden, al-
natürliche Grenze gegen Deutschland, Schweiz und Frankreich. Der Apennin
aber, beim Col Ardente den Seealpen angehängt, durchzieht in Schlangenwin»
bung die ganze Halbinsel und hat ihr durch Verästung mit anliegenden Thalern
und Ebenen die Gestalt gegeben. Man theilt dies auf dem Hauptrücken fast
überall dürre, waldleere Gebirg in 4 Theile. Als liguri sch er Apennin
umzieht es den genuesischen Busen, ostwärts allmählig bis zum 6700" hohen
Ci mone unfern der Secchia - und Panaroquellen aufsteigend. Hetrur. od.
tos kan. Apennin, in einigen Kuppen 4000" hoch, heißt es vom Cimone biL
um den Quellbezirk des Tiber; und von hier bis zum Monte Velino (sudi,
vom 43°) römische Apenninen, deren Rücken oft niedrig, doch in Monte
Sibylla 7000" hoch ist. Mit dem eben so hohen Velino beginnt der nca¬
po litan. Apennin, und steigt schnell zum höchsten Gipfel Gran Sasso
(9500, nach neuern Angaben 11000"). Am Berg Acuto, ehm. Vultur
(südl. vom 41"), theilt sich der Gebirgzug m den Absatz und in den Fuß
Italiens.
Flüsse und Seen. Außer den schon oben <S. 231) genannten sind zu
beachten a) auf der Westseite: der Macra, westl. v. Carrara, zur Römer-
zeit Grenze zw. Italien und Provinz Cisalpinia. Der Arno mündet unterhalb
Pisa; der Tiber, aus dem hetrur. Apennin mit Hauptrichtung von N. nach
S., 35 M. lg.; Nebenfl. die Nera vom Monte Sibylla, und der Teve¬
re ne, ehm. Amo, oberhalb Rom. Der Gärigliano, ehm. Liris, in die Bai
von Gaeta. Der Volturno, mit Nebenst. C a l o r e, nördl. von Neapel.
Schacht's Geografie. 25