P l a n z e i ch n e n.
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b. Fließende Wasser. Sie entspringen als Quellen aus
der Erde, sowohl in flacheren Gegenden wie in bergichten, oder schmel¬
zen aus den unteren Schichten ewigen Eises und Schnees der höchsten
Gebirge. Aus rinnenden und rieselnden Quellen entstehen Bäche.
Nur selten ist ein einzelner Quell so stark, daß er für sich allein einen
Bach bildet. Gewöhnlich entspringen die Bergquellen in den Anfängen
der Schluchten und höheren Thäler. Mehrere sich vereinende Bäche
bilden einen Fluß, und wenn dieser nicht selbst dem Meere zueilt, was
nur in der Nahe desselben geschehen kann (er heißt dann K listen -
fluß), so ergießt er sich in einen anderen größeren oder Hauptfluß.
Man unterscheidet also, wie Haupt-und Nebenthäler, so auch Haupt-
und Nebenflüsse. Die größeren nennt man Ströme. Da aber
viele Nebenflüsse wiederum Nebengewässer haben, so unterscheidet man
am besten so: Strom oder Fluß, Nebenfluß, Zufluß, Beifluß, Seiten¬
bäche. Der Main z. B. ist ein Nebenfluß des Rheinstroms. Zuflüsse
des Main sind Regnitz, Saal u. a. Die Pegnitz ist ein Beifluß der
Regnitz. Betrachtet man indeß das Maingebiet für sich, so ist der
Main der Hauptfluß darin, die Regnitz ein Nebenfluß und die Pegnitz
deren Zufluß. Die Rinne der Thalsohlen oder Niederungen, worin
die Wasser fließen, nennt man ihr Bett. In der Zeichnung sieht ein
Strom oder Fluß mit allen Nebenflüssen und Bächen etwa so aus,
wie ein Baum zur Winterzeit mit Aesten, Zweigen und Zweiglein.
Den Fluß mit sämmtlichen zu ihm gehörenden Gewässern heißt man
ein Flußsystem, und das Land, woraus sie entstehen und was sie
durchfließen, das Gebiet jenes Flusses oder Stromes.
Die Oberfläche eines Gewässers ist der Wasserspiegel, und
der Abstand des Spiegels vom Grunde die Tiefe. In sonst tiefen
Gewässern gibt es oft flache seichte Stellen oder Untiefen. Erstreckt
sich eine Untiefe von einem Ufer zum andern quer durch den Fluß,
so heißt sie eine Fuhrt oder Durchfuhrt. Tief heißt übrigens ein
Wasser, wenn es die Größe eines Menschen übersteigt. Kann man
durchgehen, ohne zu schwimmen, so ist es flach. Reicht es uns kaum
an's Knie, so daß man durchwatet, so ist es seicht. Bei 8 Fuß
Tiefe ist ein Fluß für gewöhnliche Lastschiffe, bei 20 Fuß Tiefe für
beladene Seeschiffe fahrbar.
§. 13. Gefall und Seehöhe.
Die Ausdrücke: es schleicht, es strömt, es wird reißend, es
stürzt als Wasserfall, bezeichnen die langsame oder schnellere Be¬
wegung des fließenden Wassers. Nun bewegt sich freilich die gleiche
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